Wittenberg (md). Hans-Jürgen Schatz (Rezitation) und Alexander Rueß (Jazzgitarre) verbinden am 3. Oktober um 17 Uhr im Clack Theater die melancholisch-heiteren Gedichte aus Erich Kästners Gedichtzyklus „Die 13 Monate“ mit Jazz-Standards, in denen Eier legende Osterhasen, der Mozart des Kalenders und herbstliche Gerüche aus einer fast vergessenen Welt atmosphärisch nachschwingen.
„Wem zwölf genügen, dem ist nicht zu helfen“: Erich Kästners Gedichtzyklus „Die 13 Monate“ ist mehr als eine oberflächliche Bestandsaufnahme der Jahreszeiten. Pointiert reflektiert der Lyriker die hervorstechenden Merkmale der 12 Monate, appelliert an unsere Kindlichkeit, Phantasie und Naturliebe, denkt darüber nach, was die Zeit mit uns, was wir mit ihr machen und ersinnt einen dreizehnten Monat mit allem Schönen des Jahres, um zu schließen: „Geduld, mein Herz. Im Kreise geht die Reise. Und dem Dezember folgt der Januar.“
Hans-Jürgen Schatz debütierte mit der Hauptrolle in dem Spielfilm „Flamme empor“. Seither wirkte er in zahlreichen Theaterinszenierungen sowie Kino- und Fernsehfilmen mit, darunter „Heimat“, „Der Fahnder“ und „Salto Postale“. Einen exzellenten Ruf als Rezitator erwarb er sich mit Texten von Erich Kästner, Jean Paul und Thomas Mann. Seine Interpretation von Lyman Frank Baums „Der Zauberer von Oz“ wurde mit dem „Preis der deutschen Schallplattenkritik“, seine Einspielung der musikalischen Erzählung „Paddington Bärs erstes Konzert“ (mit Symphoniker Hamburg) mit dem Deutschen Schallplattenpreis „ECHO Klassik” ausgezeichnet. Für sein vielfältiges gesellschaftliches Engagement wurde Hans-Jürgen Schatz mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt.
Alexander Rueß, Jahrgang 1998, ist Gitarrist, Komponist und Produzent. Er spielte in der Konzertbesetzung des Bundesjazzorchesters (BuJazzO) 2018/19, studierte am Jazz-Institut Berlin und dem Rytmisk Musikkonservatorium Kopenhagen. Zu seinen Lehrern zählten Jazzgrößen wie Peter Bernstein, Sandra Hempel, Lage Lund, Paulo Morello, Håvard Wiik und Finn Wiesner. Eines seiner aktuellen Projekte ist die Band „Manko“, produziert von dem schwedischen Bassisten Petter Eldh. 2019 wurde Alexander Rueß der Lübecker Jazzpreis verliehen. 2018 gewann er mit dem „Alexander Rueß Trio“ den Ensemblewettbewerb der HfM Dresden sowie als Mitglied des BuJazzO den Frankfurter Musikpreis.
Diese Veranstaltung findet im Rahmen der 31. Landesliteraturtage Sachsen-Anhalt statt. Karten zum Preis von 26 Euro können unter www.clack-theater.de/spielplan-buchungen/ reserviert werden.
Bild: Hans-Jürgen Schatz (l.) und Alexander Rueß präsentieren im Clack Theater Erich Kästners Gedichtzyklus „Die 13 Monate“. Foto: Veranstalter