Wittenberg (md). Nicht nur der Reformator Martin Luther hat Lieder erschaffen – auch auf seinen großen theologischen Gegenspieler Thomas Müntzer geht eine beachtliche Zahl von Gesängen zurück. Musik spielte eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung der Reformation. Diese und viele weitere Einblicke zum 500-jährigen Jubiläum des evangelischen Gesangbuchs gewähren die traditionsreichen Lutherstudientage in der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt in Lutherstadt Wittenberg vom 1. bis 3. November.
Veranstalter sind die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt und die Stiftung Leucorea. Die Teilnahme an der gesamten Tagung kostet 60 Euro. Anmeldung und Tagungsflyer unter https://ev-akademie-wittenberg.de/core_event/?eventid=2024-35.
Neben Vorträgen gehören zum Tagungsprogramm auch ein Gottesdienst in der Schlosskirche Wittenberg (3.11., 10 Uhr) und eine Führung durch die Sonderausstellung „Buchstäblich Luther“ der LutherMuseen im Augusteum. Referenten sind unter anderem der Theologe und Gesangbuch-Spezialist Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Johannes Schilling (Festvortrag am 1.11., 20 Uhr, Festsaal der Leucorea), der Müntzer-Spezialist und Vorstand der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, Dr. Thomas T. Müller, der Geschäftsführer der Stiftung Leucorea, Dr. Karl Tetzlaff, und der Kantor der Stadtkirche Wittenberg, Christoph Hagemann.
Hintergrund
Von Beginn an spielten Lieder eine wesentliche Rolle für die Ausbreitung der Reformation. Über diese Gesänge wurden nicht nur Glaubensüberzeugungen vermittelt, mit ihnen eigneten sich die Menschen aus allen Milieus zugleich den Glauben an. Im 500. Erscheinungsjahr des ersten Gesangbuches wird in der Tagung die Bedeutung des Gesangs und der Lieder in verschiedenen Konfessionen und Religionen betrachtet.

