Wittenberg (md). Im Rahmen einer Premierenfeier wurden am Dienstagabend die vier Kurzfilme mit dem Reihentitel „Geschichtsdetektive“ in der Aula der Hundertwasserschule präsentiert. Das Projekt wurde gemeinsam von den LutherMuseen und dem Luther-Melanchthon-Gymnasium realisiert.
Als „Geschichtsdetektive“ haben sich zehn Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klasse, die in der Theater-AG des Gymnasiums aktiv sind, auf Spurensuche an authentischen Orten begeben und vier Episoden gespielt, die bestimmte Themen aus dem Leben des Reformators Martin Luther aufgreifen und mit ihrer Bild- und Wortsprache ins Heute versetzen. Ziel ist es, gerade Kindern und Jugendlichen auf humorvolle und leicht verständliche Art und Weise Geschichten aus dem Leben Martin Luthers und seiner Familie zu vermitteln und auch die Reformation verständlicher zu machen.
So dreht sich der Film „Werbung für den Reformator“ um das Thema „Marketing“. Denn nur mit der Hilfe Lucas Cranachs, seiner Illustrationen und dem Buchdruck war eine Verbreitung von Luthers Schriften und Ideen möglich. In „Die Frau an seiner Seite“ steht Katharina von Bora im Mittelpunkt und erzählt von ihrer Flucht aus dem Kloster, ihrer Suche nach einem geeigneten Ehemann sowie dem Fußfassen in Wittenberg.
„Mit Minecraft in die Unterwelt“ behandelt die Herkunft Martin Luthers als Kind des Mansfelder Landes. Mit moderner Minecraft-Animation wird der Alltag der prosperierenden Bergbauregion im 15. Jahrhundert veranschaulicht. Der letzte Film „Familiengeschichten“ zeichnet aus unterschiedlichen Perspektiven Martin Luthers Werdegang nach, vom Sprössling einer gutsituierten Familie über den Theologen und Mönch bis hin zum Reformator.
„Während unserer Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern waren wir überrascht, wie professionell sie geschauspielert haben und wir groß auch ihr Talent ist“, berichtet Dr. Tobias Espinosa, der das Projekt bei den LutherMuseen geleitet hat. „Einmal mehr hat sich gezeigt, wie fruchtbar die Kooperation der LutherMuseen mit dem Luther-Melanchthon-Gymnasium ist“, ergänzt Katja Köhler, Teamleiterin der Kulturellen Bildung der LutherMuseen in Wittenberg. „Mit den vier Kurzfilmen haben wir nun einen ergänzenden Baustein, den wir in unserer Vermittlungsarbeit einsetzen und unseren interaktiven, außerschulischen Lernort weiter stärken können.“
Zudem werden die Filme künftig als Inspiration dienen, um weitere kleine Filme mit Kindern und Jugendlichen zu erstellen und die Reihe „Geschichtsdetektive“ zu erweitern. So ist bereits ein Workshop mit dem Titel „Schein und Sein im Mittelalter“ in den Herbstferien im Oktober geplant, in dem Schüler lernen, selbstständig Filme mit dem Tablet zu drehen, zu schneiden und zu vertonen.
Hinweis
Die vier Kurzfilme sind auf dem YouTube-Kanal der LutherMuseen unter www.youtube.com/@luthermuseen/videos abrufbar.
Bild: Die „Geschichtsdetektive“ des Luther-Melanchthon-Gymnasiums. Foto: ©LutherMuseen