Wittenberg (md/wg). In der letzten Kanzelrede der diesjährigen Reihe „Die Freiheit, die ich meine“ am Sonntag, dem 16. November, um 11 Uhr in der Stadtkirche steht das Spannungsverhältnis von Freiheit und Ordnung im Zentrum. Ordnungen setzen den Rahmen, die Freiräume erst ermöglichen. Gleichzeitig schränken Ordnungen immer auch individuelle Freiheiten ein und müssen durchgesetzt werden. Die Kanzelrednerin Dr. Tamara Zieschang wird dieses Spannungsverhältnis erfahrungsgesättigt durchleuchten.
Das Jahr 1990 brachte für viele Menschen in der ehemaligen DDR große Umbrüche mit sich, Aufbrüche und Enttäuschungen, nie dagewesene Freiheiten und Verunsicherungen. Auch heute sind die Folgen dieser besonderen Transformationserfahrung noch immer spürbar: War das die Freiheit, die die Menschen meinten? Wie steht es um die Möglichkeiten der Mitgestaltung und wie werden sie genutzt? Wie viel Sicherheit und Verlässlichkeit bietet das gesellschaftliche Fundament in einer Zeit globaler Herausforderungen? Die Kanzelredner des Jahres 2025 reflektieren 35 Jahre nach der Friedlichen Revolution den Bedeutungsgehalt der freiheitlichen demokratischen Grund-Ordnung.
Dr. Tamara Zieschang, promovierte Juristin und engagierte Christin, wuchs in Niedersachsen auf und sammelte mit ihren beruflichen Stationen Erfahrungen in den Bereichen öffentliches Recht, Völkerrecht und Wirtschaftsrecht. Seit Ende 2012 steht sie im Dienst des Landes Sachsen-Anhalt. Als Ministerin für Inneres und Sport verantwortet sie konkrete Ordnungspolitik. Im Herbst 2023 wurde sie in das Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags gewählt. Foto: ©Laurence Chaperon

