Dienstag, 25.11.2025

Wittenberg (md/wg). Das Jugend-Kunst-Projekt „Nature Lines – Kunst am Berg“ wird derzeit an einem der Stege am Bunkerberg realisiert. Zur Abschlussveranstaltung des Projekts wird am Freitag, dem 21. November, um 16.30 Uhr in das Stadtlabor, Markt 3, eingeladen. Dort werden alle Originalbilder und Zeichnungen präsentiert, die im Rahmen des Projekts entstanden sind. Thea Keller, Masterstudentin für Naturschutz und Landschaftsplanung, wird einen Vortrag zu aktuellen Themen des Artenschutzes halten, für die musikalische Umrahmung sorgt Amadeus Gütling am Klavier.

Ziel des Projektes ist es, trotz der ständigen vandalismusbedingten Rückschläge auf dem Bunkerberg einen Neuanfang zu wagen, den Zustand der ehemaligen Spiegelstege positiv zu verändern und der Location ihre positive Ausstrahlung zurückzugeben. Bei der Gestaltung des ersten Steges handelt es sich gleichwohl um ein Experiment. „Urban Nature Lines – Kunst am Berg“ versteht sich als Einladung an fantasievolle Jugendliche, sich in einer Freiraum-Galerie künstlerisch zum Thema Mensch und Natur auszudrücken und dieses schöne, aber auch problematische Verhältnis – anders als mit realen Spiegeln – mithilfe selbstentwickelter Symbole und Bilder thematisch zu spiegeln.

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Die jungen Kreativen erhalten dadurch eine öffentliche Bühne und Projektionsfläche für ihre Ideen, Sorgen, Ängste oder Wünsche. Es entsteht, jenseits von Luther, eine zusätzliche fotogene Attraktion in der Stadt, die einen jungen, zeitgenössischen und kreativen Geist ausstrahlt, zum Nachdenken anregt und Impulse vermittelt. Eine Friedenstaube, die von Mathilda entworfen wurde, wird schon von weitem zu sehen sein. Dieses Symbol für den Frieden war nach dem Zweiten Weltkrieg auf gleicher Höhe am gesprengten Hochbunker angebracht worden.

Die Umsetzung der Idee

Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule „Rosa-Luxemburg“ und des Gymnasiums „Leucorea“ zeichneten unter Anleitung der Künstlerin Ulrike Kirchner und in Zusammenarbeit mit sechs Lehrerinnen und Lehrern in einer Projektwoche innerhalb des Kunst-Unterrichts oder in Arbeitsgemeinschaften über 170 verschiedene Motive. So waren in dieser Phase ca. 100 Schülerinnen und Schüler der 8. bis 12. Klassen beteiligt. Dann begann die malerische Farbgestaltung von 22 Papierformaten im Maßstab 1:2 in den Räumen des Stadtlabors und in den Klassenräumen der zwei beteiligten Schulen.

Schritt drei war die Auswahl und Zusammenstellung der Motive in unterschiedlichen Größen und Anordnungen auf den Farbgründen. Die Motive wurden mittels Projektion oder Kopierpapier mit schwarzen Acrylstiften übertragen. In der letzten Phase war viel Farbgefühl und gestalterischer Mut erforderlich, die Zeichnungen mit Stempeln teilweise zu überdrucken, zu bespritzen, den Farbgrund zum Teil wieder zu übermalen und mittels Acryl- oder Pastellstiften und Acrylfarben an die jeweiligen Nachbarbilder anzupassen. 21 farbige Bilder mit 62 Motiven wurden letztlich ausgewählt und sind am Steg zu bewundern.

Am Ende kamen drei Firmen ins Spiel. Die fertigen Originale wurden gescannt, digitalisiert und auf Folien gedruckt, um diese auf Alu-Dibond-Platten aufziehen zu können und mit Anti-Graffiti-Schutz zu versehen. Am Schluss erfolgte die Montage am zehn Meter langen Steg. Wenn die Gestaltung positiv ankommt und respektiert wird, könnte die bildkünstlerische Veränderung aller Stege Stück für Stück über die nächsten Jahre fortgesetzt werden. Das Areal wird überdies Bestandteil der Landesgartenschau 2028 in Wittenberg sein.

Zehn Jugendliche aus der Klassenstufe 9 und 10 brachten sich mit Spaß, Geduld, Ideen, Zeit und Energie besonders in die Gestaltung des Steges ein mit Blick auf Malerei, Zeichnung, Druck, Auswahl, Komposition, Abstimmung und Zusammenstellung. Etliche andere Schülerinnen und Schüler waren darüber hinaus beteiligt. Fast alle fertigen Arbeiten, also auch die, die nicht am ersten gestalteten Steg zu finden sind, werden in der Ausstellung im Stadtlabor gezeigt. Projektleiterin Ulrike Kirchner ist Dipl. Malerin-Grafikerin, arbeitete neben der freischaffenden Tätigkeit 20 Jahre als Kunstlehrerin und leitete über 30 Jahre Kurse an der Jugendkunstschule und an anderen Orten der Stadt. Foto: Veranstalter

Von Redaktion

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