Dessau (md/wg). Liebhaberinnen und Liebhaber von Orgelmusik sind am 7. August um 20 Uhr in die Kirche St. Johannis in Dessau-Roßlau zum Orgelkonzert eingeladen. Landeskirchenmusikdirektor Matthias Pfund sitzt am Instrument und spielt Stücke von Johann Sebastian Bach und Komponisten aus Frankreich. Der Eintritt kostet 10 Euro, ermäßigt 8 Euro.
Über Jahrhunderte waren Frankreich und Italien die wichtigsten, oft in Konkurrenz stehenden kulturellen Zentren. Das betraf alle Kunstgattungen. Georg Friedrich Händel besuchte als junger Mann Italien und feierte dort große Erfolge. Georg Philipp Telemann besuchte 1737 Paris und hielt sich etwa acht Monate dort auf. In diesen beiden Ländern Erfolg zu haben war eine ideale Voraussetzung für die Künstlerkarriere in Deutschland. Bach ist im Vergleich zu seinen beiden Kollegen wenig herumgekommen. Aber es gab auch andere Wege, die Musik seiner europäischen Kollegen kennenzulernen. Weitgereiste brachten oft Noten mit, die abgeschrieben und aufmerksam studiert wurden.
Das Konzertprogramm beleuchtet den Einfluss, den Orgelbau und Orgelmusik aus Frankreich auf Bachs Kompositionen hatten, aber auch die Spuren, die Bach in der französischen Musik des 20. Jahrhunderts hinterließ. Albert Schweitzers berühmtes Buch über Bach war ursprünglich der Versuch, Bachs Musik französischen Musikern nahe zu bringen. In dem Konzertprogramm erklingen neben Werken von Bach auch solche von Louis Marchand, Louis-Nicolas Clérambault und Marcel Dupré.