Wörlitz (md/wg). Feuer frei für ein Spektakel aus Licht, Wasser und Pyrotechnik: Am 15. und 16. August 2025 bricht der 17 Meter hohe Vulkan im Wörlitzer Park das nächste Mal aus, Beginn ist jeweils um circa 21 Uhr. Es wird der Höhepunkt im Jubiläumsjahr, denn 2025 gehört das Gartenreich Dessau-Wörlitz seit einem Vierteljahrhundert zum Welterbe der Menschheit. Das spektakuläre Farb- und Feuerspiel in Kombination mit der eindrucksvollen Geräuschkulisse war und bleibt ein unvergessliches Erlebnis. Tickets, um das Spektakel von der Gondel aus zu erleben, sind keine mehr erhältlich. Dafür lässt sich das Spiel der Elemente kostenfrei von vielen Stellen an Land gut beobachten.
230 Jahre nach seinem ersten Ausbruch hat der künstliche Vulkan im Gartenreich Dessau-Wörlitz im Sommer 2024 wieder Flammen gespuckt. Fünf Jahre war er zuvor aufgrund von Schäden „erloschen“. Der Vesuvkegel wurde wissenschaftlich untersucht und instand gesetzt, umgebaut und seine Inszenierung neu konzipiert. Die Eruption des künstlichen Vulkans aus dem 18. Jahrhundert mit Rauch, Flammen und Lavaströmen fasziniert die Menschen heute genauso wie damals. Zudem ist er eine Erinnerung an die Italienreise von Fürst Franz, bei der er den Vesuv bestieg – eine Reise, die ihre Spuren hinterlassen hat.
Dass der Vulkan die Herzen des Publikums wieder erwärmt, ist vor allem einem engagierten Trio zu verdanken: Prof. Dr. Harald Meller, kommissarischer Vorstand und Direktor der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz (KsDW), dem Künstlerischen Intendanten Uwe Quilitzsch und dem Pyrotechnik-Experten Prof. Wolfgang Spyra (siehe Foto) aus Cottbus. Jeder der drei ist auf seine Weise mit dem Vulkan auf der Insel Stein verbunden. Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, dass der Berg jedes Jahr im August wieder grummelt, zischt, glüht und qualmt.
Im Wörlitzer Park gibt es einen zweiten künstlichen Vulkan, das über 250 Jahre alte Bauwerk haben Landesarchäologen durch Zufall entdeckt. Bisher war in dem Park nur ein künstlicher Vulkan bekannt. Erste Anhaltspunkte für den zweiten gab es bei einer Parkbegehung in diesem Frühjahr. In den zeitgenössischen Quellen habe es laut Prof. Dr. Meller keinen Hinweis auf das Bauwerk gegeben, dieses sei überwuchert gewesen und über die Jahrzehnte in Vergessenheit geraten. Die Experten gehen davon aus, dass der Vulkan in den Jahren 1767 und 1768 angelegt wurde. Über 20 Jahre später entstand von 1788 bis 1794 der erste künstliche, funktionstüchtige Vulkan in Europa. Den ersten Ausbruch gab es am 10. August 1794, dem Geburtstag des Fürsten. Foto: W. Gorsboth