Wittenberg (md/wg). Mit einem Ideenwettbewerb suchte die Lutherstadt Wittenberg in Kooperation mit der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle in den vergangenen Monaten nach innovativen, nachhaltigen Impulsen für die kulturelle Belebung des Alten Gefängnisses. Am Dienstag, dem 18. November 2025 wurde nun die Siegerin von Oberbürgermeister Torsten Zugehör geehrt. Mara Niederprüm überzeugte die Jury des Wettbewerbs mit ihrem Konzept „ZellFunk“.
Das prämierte Konzept schlägt vor, das Gefängnis in ein offenes Radio- und Soundlabor zu verwandeln. Die Zellen werden dabei zu Räumen für Audioproduktion, Klangforschung, Workshops, Residenzen und öffentlich zugängliche Formate. Zentral ist die Idee, einen Ort der früheren Isolation in einen Ort der Teilhabe und der kreativen Stimmenvielfalt zu transformieren.
Im Rahmen der Ehrung besprachen Oberbürgermeister Torsten Zugehör, Sandra Wilking, Geschäftsführerin der Lutherstadt Wittenberg Marketing GmbH und Gewinnerin Mara Niederprüm das weitere Vorgehen sowie die Umsetzung des Siegerkonzeptes. Aktuell arbeitet die Lutherstadt Wittenberg gemeinsam mit verschiedenen Akteuren an einer ganzheitlichen Entwicklungsstrategie für das Alte Gefängnis. Das Konzept „ZellFunk“ soll bei dieser Strategie nun eine zentrale Rolle einnehmen.
Das ehemalige Gefängnis steht seit Jahren leer, wurde jedoch bereits 2017 im Rahmen des Reformationsjubiläums erfolgreich als Ausstellungsort genutzt und fand überregionale Beachtung. Daran möchte die Stadt Wittenberg anknüpfen. Der Wettbewerb wurde in enger Zusammenarbeit mit der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ausgelobt. Vier Alumni-Teams wurden eingeladen, jeweils ein eigenständiges Konzept für die künstlerische und kuratorische Nutzung des Gebäudekomplexes zu entwickeln.
Die Aufgabenstellung umfasste insbesondere die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Ortes, die Stärkung des kulturellen Lebens in der Stadt, die Schaffung von Arbeits- und Präsentationsräumen für Künstler sowie die Entwicklung eines tragfähigen Ansatzes, der sich möglichst verstetigen lässt. Die Jury, bestehend aus Vertretern der Stadt Wittenberg, der Lutherstadt Wittenberg Marketing GmbH und der Burg Giebichenstein, bewertete die anonym eingereichten Beiträge nach den Kriterien Innovation und Eigenständigkeit, Nachhaltigkeit, Beitrag zur Stärkung der lokalen Kulturszene sowie Fördermöglichkeiten für Künstlerinnen und Künstler. Die Stadt bedankt sich ausdrücklich bei allen teilnehmenden Teams der Kunsthochschule für ihre Einreichungen. Ihre Entwürfe zeigen die große kreative Bandbreite der Burg Giebichenstein. Foto: Lutherstadt Wittenberg

