Donnerstag, 16.10.2025

Dessau/Wittenberg (md). Der Personalbedarf der Unternehmen zeigt sich auch auf dem Ausbildungsmarkt. So haben die Unternehmen im Agenturbezirk Sachsen-Anhalt Ost seit Oktober 2022 mehr als 2.000 Lehrstellen gemeldet, gleichzeitig ist der demografische Wandel spürbar. „Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen ist sehr groß, aktuell stehen weniger junge Menschen für eine Ausbildung zur Verfügung, als Stellen angeboten werden“, beschreibt Birgit Ruhland, Chefin der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Ost, die Situation auf dem Ausbildungsmarkt.

Rein rechnerisch gebe es für jeden Jugendlichen zwei Lehrstellen. Die Bewerber könnten sich bei entsprechenden Noten ihren Ausbildungsplatz aussuchen, während es für die Firmen immer schwieriger werde, Nachwuchskräfte zu finden. „Fast alle Berufswünsche der Schülerinnen und Schüler können in der Heimat erfüllt werden, da die Auswahl an verschiedenen Ausbildungsberufen in der Heimat sehr groß ist“, betont Ruhland, „diese Chance sollten die Jugendlichen auch nutzen.“

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Bis Mai haben sich insgesamt 1.119 Jugendliche gemeldet, die in diesem Sommer eine Berufsausbildung beginnen wollen. Aktuell sind noch 509 Bewerber auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Seit Oktober 2022 wurden der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Ost insgesamt 2.111 betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet, davon sind noch 1.190 Lehrstellen offen. „Schon jetzt ist erkennbar, dass nicht alle Ausbildungsstellen besetzt werden können, weil gar nicht so viele Jugendliche zur Verfügung stehen“, so Ruhland.

Den Jugendlichen empfiehlt die Chefin der Arbeitsagentur: „Es ist wichtig, Berufe in den Blick zu nehmen, die nicht nur an der Spitze der Top 10 stehen. Es gibt jede Menge Berufsbilder, die genau das mitbringen, was Jugendlichen vorschwebt.“ Hier helfe das eingehende Beratungsgespräch mit dem Berufsberater und auch die Teilnahme an Berufsorientierungs-Veranstaltungen wie die Nacht der Berufe, die am 9. Juni in der Arbeitsagentur in Dessau-Roßlau stattfindet. Allerdings könnten auch die Ferienzeiten für ein Praktikum genutzt werden, so erhielten die Jugendlichen einen tieferen Einblick in die Berufswelt.

Im Landkreis Wittenberg haben sich 416 Bewerber für eine Berufsausbildungsstelle gemeldet, das sind 26 Jugendliche mehr als im Vorjahr. Derzeitig suchen noch 156 Mädchen und Jungen einen Ausbildungsplatz. Die Unternehmen aus dem Landkreis meldeten dem Arbeitgeber-Service 862 Ausbildungsplätze, das sind 4,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon sind 505 Ausbildungsplätze noch unbesetzt.

Bild: Birgit Ruhland, Chefin der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt-Ost. Foto: Archiv

Von Redaktion