Rotta (md/wg). In der Reihe „Kulturfilmabend“ zeigt die Gassmühle am Freitag, dem 28. Februar, um 19 Uhr den 2022 gedrehten Spielfilm „Kommt ein Vogel geflogen“, in dem Regisseur Christian Werner dem Publikum den Spiegel vorhält.
Die fünfjährige Sarah lebt mit ihrer Familie in einer kleinen Stadt in Süddeutschland. Sarahs Vater Nathan sitzt an einer scheinbar niemals endenden Doktorarbeit und ihre Mutter Birgit ist Leiterin des lokalen Tierheims. Die Kleine hat es nicht leicht, im Kindergarten wird sie für ihr Stottern gehänselt – und so verbringt sie mehr Zeit mit ihrer Mutter als unter Gleichaltrigen. Als Sarah sich wieder einmal weigert, im Kindergarten zu bleiben, und stattdessen ihre Mutter ins Tierheim begleitet, trifft sie dort auf den Gelbbrust-Ara Marlene. Da der Papagei ihrer Tochter beim Sprechen zu helfen scheint, lässt sich Birgit überreden, den Vogel zunächst in der Familiengarage unterzubringen, denn im Tierheim ist kein Platz.
Birgit hat leider nicht gleich realisiert, dass Marlenes verstorbener Vorbesitzer dem Ara einen großen Wortschatz von Nazi-Parolen beigebracht hat. Als das herauskommt, ist es zu spät: Sarah hat Marlene bedingungslos ins Herz geschlossen und will, dass ihre neue gefiederte Freundin bleiben darf. Widerwillig lässt sich Birgit darauf ein, aber nur unter der Bedingung, dass Sarah dem Vogel andere Worte beibringt.
Denn der Zeitpunkt, einen verfassungsfeindlichen und gleichzeitig artengeschützten Vogel im Haus zu haben, ist für Birgit gerade denkbar ungünstig. Nicht nur haben sich aus Frankreich Nathans jüdische Eltern angekündigt, auch ist Birgit in den laufenden Bürgermeister-Wahlkampf involviert, um ihr von der Schließung bedrohtes Tierheim zu retten.
Marlene macht Birgits ohnehin schon schwierige Situation unmöglich: Bei einem Besuch in einem Altersheim beginnt der von ihr mitgebrachte Papagei, ein NS-Kampflied zu singen. Während einige der Senioren sogar mit einstimmen, wird Birgit gefilmt und der Fall erhält mediale Aufmerksamkeit. Als der Papagei schließlich wegen des Straftatbestands der Volksverhetzung vor Gericht steht, hält das ganze Land den Atem an…

