Dr. Thomas T. Müller hält Antrittsvorträge

Wittenberg (md). Seit Anfang Februar ist Dr. Thomas T. Müller neuer Vorstand und Direktor der LutherMuseen. In dieser Funktion wird er am Dienstag, dem 14. März 2023, im Wittenberger Lutherhaus in der Reihe „Luther 1523“ und am Donnerstag, dem 16. März, in Luthers Sterbehaus in Eisleben im Format „Museum nach Feierabend“ seine ersten Vorträge halten. Beginn ist jeweils um 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung im Servicebüro der LutherMuseen wird gebeten, per Mail an service@luthermuseen.de oder telefonisch unter 03491/42 03 171.

Unter dem Titel „Thomas Müntzers Runenschwert. Einem Mythos auf der Spur“ geht Müller der Geschichte zu diesem angeblichen Schlachtschwert Müntzers auf den Grund. Im Bestand der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden befindet sich mindestens seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein Sensenschwert mit einem auf beiden Seiten des Blattes gravierten bzw. geätzten frühneuzeitlichen Runenkalender. Die Spur der Waffe, welche seither immer wieder als einstiges persönliches Eigentum Thomas Müntzers ausgewiesen wurde, lässt sich bis ins legendäre Grüne Gewölbe verfolgen, wo sie bis 1830 in Verwahrung war.

Auch aus diesem Grund wurde mehrfach vermutet, dass sie als Trophäe nach der Schlacht bei Frankenhausen in den Besitz Herzog Georgs von Sachsen gelangt sei. Dr. Thomas T. Müller spürt in seinem Vortrag dem Mythos dieses angeblichen „Schlachtschwerts Thomas Müntzers“, wie die Waffe in der ersten wissenschaftlichen Untersuchung aus dem Jahr 1842 bezeichnet wurde, detailliert nach und überprüft die bisher in der Literatur veröffentlichten Daten kritisch.

Dr. Müller, geboren 1974 im thüringischen Eichsfeld, studierte Ur- und Frühgeschichte, Mittlere und Neuere Geschichte, Kunstgeschichte und Archivwissenschaften in Göttingen, Erfurt und Potsdam. 1999 bis 2005 leitete er das Stadtarchiv Heilbad Heiligenstadt, ab 2006 war Dr. Müller Direktor der Mühlhäuser Museen. Er ist Autor zahlreicher Publikationen in Zeitschriften und Sammelbänden sowie eigenständiger Schriften zu Reformation und Bauernkrieg. 2016 wurde er zum Thema Bauernkrieg im Umfeld Mühlhausens an der Universität Hannover promoviert.