Wittenberg (md/wg). Das erste protestantische Fürstentum Europas war nicht etwa Kursachsen mit Wittenberg, dem Wohnsitz Martin Luthers, sondern das neu entstandene Herzogtum Preußen. Wie es dazu kam, darüber referiert der Kunsthistoriker Dr. Rahul Kulka in der Reihe „Luther 1525“ der LutherMuseen am Dienstag, dem 12. August, um 18.30 Uhr in der Kapelle im Augusteum. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung im Servicebüro der LutherMuseen per Mail an: service@luthermuseen.de oder per Telefon unter 03491/42 03 171 wird gebeten.
Vor 500 Jahren wurde Albrecht von Brandenburg-Ansbach (1490–1568) Herzog im evangelischen Preußen und begründete damit eine neue Dynastie. Nach endlosen Auseinandersetzungen hatte sich Albrecht, Hochmeister des Deutschen Ordens, im Jahr 1525 seinem Onkel Sigismund I. von Polen unterworfen (siehe Bild) und konnte die Ländereien des Deutschordensstaates im südlichen Baltikum fortan als Lehensherr regieren.
In einem nächsten Schritt führte er die Reformation in seinem Herrschaftsgebiet ein und machte das neue Herzogtum Preußen zum ersten protestantischen Fürstentum Europas. Doch wie gründet man eigentlich eine neue Dynastie? Anlässlich des 500. Jahrestags soll dieser einzigartige historische Prozess am Beispiel des Königsberger Hofes und verschiedener Strategien des Herzogs neu betrachtet werden.
Dr. Rahul Kulka studierte Geschichte und Kunstgeschichte in Oxford und Harvard und wurde in Harvard promoviert. Der gebürtige Berliner absolvierte ein wissenschaftliches Volontariat bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. Seit September 2024 ist er Kurator der Hofjagd- und Rüstkammer des Kunsthistorischen Museums Wien. Seine Aufsätze über die brandenburgisch-preußischen Höfe vom 16.-18. Jahrhundert wurden in wichtigen Fachpublikationen gedruckt. Er ist Mitherausgeber eines Bandes, der 2023 anlässlich der Ausstellung „Bernstein. Schätze der Ostsee“ der Pariser Galerie Kugel erschienen ist.