Dessau (md). „Es zahlt sich aus, wenn Behörden gut zusammenarbeiten. Das zeigt sich ganz besonders an dem mittlerweile dreijährigen Bestehen des Jugend-Berufs-Zentrums“, erklärt Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Der Weg in den Beruf sei für Jugendliche ein wichtiger Meilenstein in ein selbständiges Leben und oft mit vielen Fragen verbunden. Um den Übergang von der Schule ins Berufsleben für junge Menschen zu erleichtern, habe das Land Sachsen-Anhalt die Landkreise und kreisfreien Städte im Rahmen des Landesprogramms „Regionales Übergangsmanagement“ (RÜMSA) mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.
Um sich über die bisher unterstützten Projekte zu informieren und die Zukunft der Förderung auszutauschen, besuchte die Ministerin das Jugend-Berufs-Zentrum (JBZ) der Stadt Dessau-Roßlau: „Gerade Jugendliche mit schwierigen Startbedingungen profitieren von der Kooperation der Behörden und der abgestimmten Hilfe. Diese Form der Zusammenarbeit hat sich bewährt und soll auch künftig gefördert werden.“
Im Gepäck hatte die Ministerin den Zuwendungsbescheid für die regionale Koordination, diese bindet weitere Akteure aus der Wirtschaft im regionalen Arbeitskreis ein. Gemeinsam werden Ideen entwickelt, wie insbesondere armutsgefährdete und am Arbeitsmarkt benachteiligte Personengruppen unterstützt werden können. Daraus folgende Angebote mit dem Ziel der Integration in den regulären Arbeitsmarkt unterstützt das Land mit zusätzlichen Projektgeldern der EU.
Ein weiteres Ziel der Förderung ist die Verbesserung des Übergangs von der Schule in die Ausbildung und das Berufsleben. Die Instrumente der neuen Richtlinie „Regio Aktiv“ sollen junge Menschen mit Orientierungs- und Beratungsangeboten begleiten und unterstützen. Im Fokus stehen die Betriebe und die Chancen, vor Ort einen guten Ausbildungsplatz zu finden. Die Agentur für Arbeit Dessau-Roßlau-Wittenberg hat für die Umsetzung dieser Aufgabe die Jugendlichen einbezogen.
„Die individuelle Beratung der Jugendlichen ist unser Maßstab“, betont Birgit Ruhland, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dessau-Roßlau-Wittenberg. „Unsere Beratungsangebote wollen wir noch weiter ausbauen, besonders an den Orten, wo sich Jugendliche aufhalten. Um den Übergang von Schule in das Berufsleben noch reibungsloser gestalten zu können, werden wir zukünftig die Eltern, Lehrer und auch die Unternehmen intensiver einbinden.“ Dafür sei die Netzwerkarbeit ein wichtiger Bestandteil, um den persönlichen Bedürfnissen der Jugendlichen gerecht zu werden.
„Vom ersten Tag an ging es den Beteiligten darum, alle Beratungskompetenzen der Partner im Interesse junger Menschen unter einem gemeinsamen Dach zusammenzubringen, um so adressatengerecht Unterstützung anzubieten und um gelungene Erwerbsbiografien am Übergang Schule-Beruf ausgestalten zu helfen“, erläutert Ines Blaschczok, Geschäftsführerin des Jobcenters Dessau-Roßlau.
Kurze Wege und Abstimmungsmöglichkeiten ermöglichten jungen Menschen auf dem Weg in Ausbildung und Beruf eine umfassende Beratung und Begleitung, aber auch den zusammenarbeitenden Partnern im JBZ ein schnelles Reagieren auf veränderte äußere Situationen: So zum Beispiel in der Zeit der Pandemie oder aber auch beim Rechtskreiswechsel ukrainischer Migrantinnen und Migranten im Juni dieses Jahrs. „Nachhaltig wollen wir unnötige Brüche zu Beginn einer Erwerbsbiografie durch unser gemeinsames Tun vermeiden helfen“, so Blaschczok. „Unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung haben wir uns alle auf die Fahne geschrieben, die Anzahl der Ausbildungsabbrecher zu reduzieren und sie erneut für die Aufnahme einer beruflichen Ausbildung zu gewinnen.“
Bild: Birgit Ruhland, Chefin der Agentur für Arbeit Dessau-Roßlau-Wittenberg. Foto: Agentur für Arbeit