Wittenberg (md). Am Dienstag, dem 8. Oktober 2024, laden die LutherMuseen um 18.30 Uhr zu einem spannenden Vortrag in die Kapelle im Augusteum ein, der sich mit einer historischen Figur auseinandersetzt, die zu Luthers Zeiten hohe Wellen schlug: Bischof Benno von Meißen. Unter dem Titel „Bennos Heiligsprechung 1523 – Ein Dorn im Auge Luthers“ beleuchtet die Historikerin und Referentin Claudia Kunde die Kontroversen rund um Bennos Verehrung und Luthers scharfe Kritik an der Heiligsprechung. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung per Mail an service@luthermuseen.de oder telefonisch unter 03491/42 03 171 wird gebeten.
Bischof Benno (1066–1106), der aus einem sächsischen Adelsgeschlecht stammte und am Hof des Bischofs Bernward von Hildesheim erzogen wurde, erlebte bereits im Mittelalter eine wachsende Verehrung als Heiliger. Immer wieder sollen an seinem Grab in der Bischofskirche Wunder geschehen sein. Seine Heiligsprechung 1523 sorgte allerdings bei Martin Luther für Empörung. Bereits seit 1516 prangerte Luther die Heiligenverehrung als Verstoß gegen das erste Gebot an. In seiner 1524 veröffentlichten Flugschrift „Widder den newen Abgott vnd allten Teuffel der zu Meyssen sol erhaben werden“ verurteilt er scharf die Heiligsprechung Bennos.
Claudia Kunde studierte Kunstgeschichte und Geschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Bis 2022 war sie freiberuflich tätig als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin kulturhistorischer Ausstellungen. Dazu gehörten u. a. die Landesausstellungen des Landes Sachsen-Anhalt „Emporium. 500 Jahre Universität Halle-Wittenberg“ (Universität, Halle/Saale, 2002, Kuratorin) und „Der Naumburger Meister. Bildhauerarchitekt im Europa der Kathedralen“ (Vereinigte Domstifter, Naumburg, 2011). Seit 2022 ist sie Museumsleiterin des Kulturhistorischen Museums Wurzen mit Ringelnatzsammlung und Städtischer Galerie am Markt. Foto: Stiftung Luthergedenkstätten

