Bad Schmiedeberg (md). Die vom BUND Brandenburg konzipierte Ausstellung „Der Elbebiber ist zurück“ wird am Freitag, dem 1. September 2023, um 19.30 Uhr in der Evangelischen Stadtkirche Bad Schmiedeberg eröffnet. Mit dabei ist Jörg Schuboth von der Landeskompetenzstelle für Biberschutz Sachsen-Anhalt. Der Mitarbeiter im Biosphärenreservat Mittelelbe mit Sitz im Kapenschlösschen von Oranienbaum-Wörlitz wird mit einem Vortrag in die Ausstellung einführen und hat dazu auch einen Anschauungsfilm vorbereitet.
In Brandenburg wie auch in Sachsen-Anhalt fast ausgerottet erholen sich die Bestände des Elbebibers (Castor fiber albicus) seit einigen Jahren wieder. Der Elbebiber ist die einzige autochthone Unterart des Bibers in Mitteleuropa. Im Bereich der mittleren Elbe (heutiges Biosphärenreservat Mittelelbe) hatte er Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts sein letztes Rückzugsgebiet, in dem eine kleine Population von ca. 200 bis 400 Tieren überlebte.
Im Land Sachsen-Anhalt leben aktuell ca. 3.400 Biber, davon rund 1.200 im Biosphärenreservat Mittelelbe. Der Elbebiber gehört zu den Säugetieren, für deren Erhaltung Deutschland in besonders hohem Maße verantwortlich ist. Der Biber ist perfekt an der Fortbewegung im Wasser angepasst: Die hinteren Zehen mit den Schwimmhäuten dienen als Antrieb, seine Kelle, wie sein Schwanz auch genannt wird, dient als Ruder. Der Biber ernährt sich rein pflanzlich, auf seinem Speiseplan stehen über 150 verschiedene Kräuter und 60 Gehölzarten.
Die faszinierenden Tiere sind allerdings auch immer wieder in den Schlagzeilen wegen gefällter Bäume und überschwemmter Gärten und Äcker. Doch warum fällen Biber eigentlich Bäume und stauen das Wasser? Was bringt der Biber für den Menschen und für die Natur an Vorteilen und warum darf niemand so leicht einem Biber an den Pelz? Das und vieles mehr verrät die Ausstellung des BUND Brandenburg auf fünf informativen Tafeln. Die Wanderausstellung wird ergänzt durch Anschauungsmaterial aus dem Naturparkhaus Bad Düben und vom Verein Dübener Heide e.V.
Zur Ausstellung findet am 15. September um 19.30 Uhr im Gemeindehaus in der Kirchstraße 5 ein Filmgespräch statt. Gezeigt wird der tragikomische US-amerikanische Spielfilm „Der Biber“ aus dem Jahr 2011: Walter Blacks Leben scheint perfekt. Er leitet eine Spielzeugfirma, hat eine liebevolle Ehefrau und ist Vater zweier Söhne. Doch Walter leidet an einer schweren Depression. Sein Leben gerät immer stärker aus den Fugen, bis ihn sein Frau endlich vor die Tür setzt. Walter ist am Ende, doch durch Zufall entdeckt er eine Biber-Handpuppe im Müll, die sich als Rettung erweist – denn von diesem Zeitpunkt an lässt Walter den Biber für sich sprechen. In den Hauptrollen des in Cannes prämierten Meisterwerks sind Mel Gibson und Jodie Foster zu erleben.
Hinweis
Die Ausstellung ist bis Ende September zu besichtigen im Rahmen der „Verlässlich geöffneten Kirche“ dienstags von 10 bis 12 Uhr, freitags von 10 bis 12 Uhr und 15 bis 17 Uhr samstags und sonntags von 15 bis 17 Uhr. Geplant sind auch zwei Projekttage am 20. und am 21. September mit zwei Schulklassen der Sekundarschule Bad Schmiedeberg.
Bild: Der Biber ist das größte Nagetier Europas. Foto: ©BUND Brandenburg/Bernd Bosslet