Donnerstag, 16.10.2025

„Laut für Liebe“ war mehr als ein Motto – es wurde spürbar gelebt.

Wittenberg (aw). Am 30. August verwandelte sich das Gelände an der Gottlieb-Daimler-Straße wieder in einen farbenfrohen Treffpunkt für Freude, Begegnung und Zusammenhalt: Das traditionelle Sommerfest des Augustinuswerks lockte am Samstag bei strahlendem Sonnenschein zahlreiche Besucher an. Unter dem diesjährigen Motto „Laut für Liebe“ feierten Klienten, Mitarbeitende, Eltern, Großeltern, Nachbarn und Gäste gemeinsam ein buntes Fest.

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Fotos: Antje Weiß

Zur Eröffnung begrüßte Matthias Monecke, Vorstand des Augustinuswerks, die Gäste. Sein Anliegen: eine Brücke zwischen dem Augustinuswerk und den Bewohnern der Stadt zu schlagen. Dass dies gelungen ist, bewiesen die zahlreichen Besucher. Im Anschluss hielt Wittenbergs Superintendentin Gabriele Metzner eine eindringliche Andacht zum Motto. „Es ist wichtig, laut zu sein für das, was uns Menschen zusammenhält – für Liebe, für Respekt und für Toleranz“, betonte sie. Werte, die im Alltag allzu leicht verloren gingen, müssten wieder stärker ins Bewusstsein rücken.

Bunt, musikalisch und voller Energie

Moderator Andreas führte gemeinsam mit Tom und Eddi, beide Klienten, durch das Programm. „Wir machen das hier zu dritt zusammen, jeder auf seine Weise – genau so ist unser Fest“, sagt Andreas. Schon beim Auftritt des Augustinuswerk-Chores „Auftakt“ waren Besucher eingeladen, mitzusingen und mitzutanzen.

Für viele berührend war die Plakatgalerie: 46 Wohngruppen hatten Kunstwerke zum Motto „Laut für Liebe“ gestaltet, die entlang des Zauns ausgestellt waren. Am Ende des Tages kürten die Gäste die Gruppe 1 der Tagesstruktur an der Christuskirche zum Gewinner – belohnt mit einem großen Präsentkorb.

Vielfalt auf den Bühnen

Das Bühnenprogramm reichte von der Integrativen Kindertagesstätte (I-Kita) und dem Nachbarschaftstreff Wittenberg-West, die mit bunten Tüchern einen Regenbogen zum Leben erweckten, über musikalische Beiträge der Evangelischen Gesamtschule bis hin zu mitreißenden Darbietungen der Augustinus-Theatergruppe. Letztere brachte mit einer humorvollen Modeschau-Szene das Publikum gleichermaßen zum Lachen wie zum Nachdenken. Ein weiterer Höhepunkt war der Auftritt des Tanzhauses Nina Ober, das mit einem flotten Tanz die Zuschauer begeisterte.

Zum Abschluss brachten die vier Sieger des internen „Sing dein Song“-Contests noch einmal Spannung auf die Bühne. Zuvor hatten Klientinnen und Klienten in einem musikalischen Wettstreit ihre Lieblingslieder vorgetragen – die besten Beiträge durften am Ende des Augustinusfestes auf der Bühne glänzen.

Begegnungen auf dem Gelände

Doch nicht nur die Bühnen zogen an: Kinder tobten auf der Hüpfburg, probierten sich beim Fußball-Dart, spritzten mit bunten Farben ein riesiges Gemeinschaftsbild, ließen sich schminken oder stärkten sich an der Candybar. Eltern und Großeltern kamen bei Kaffee und Kuchen im Speisesaal oder unter dem Pavillon ins Gespräch. Ob Deftiges vom Grill oder süße Naschereien – das kulinarische Angebot bot für jeden etwas.

An den Verkaufsständen präsentierten die Werkstätten ihre vielfältigen Produkte – von handgefertigten Arbeiten bis hin zu kreativen Angeboten der vereinseigenen Werbeagentur und Druckerei „Ideenreich“, wo auch das Magazin „Mittendrin“ entsteht.

Großen Zuspruch gab es am Stand des Augustinushofes, der seit einem Jahr in der „Kleinen Rothemarkstraße“ Bio-Erzeugnisse produziert und nun stolz seine frischen Bio-Eier und weiteren Produkte vorstellte. Im neu erschienenen „Mittendrin“-Magazin ist dazu nachzulesen, dass der Hof am 26. September zu seinem ersten Hoffest einlädt.

Das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung war während des ganzen Tages selbstverständlich. „Genau dafür feiern wir dieses Fest“, so Moderator Andreas zum Abschluss. „Liebe ist das, was uns alle verbindet.“

Von Redaktion