Freitag, 24.10.2025
Bild: Oberbürgermeister Torsten Zughör, Wigewe-Geschäftsführer Rando Gießmann, Ulrich Schneider und Camilo Seifert, Geschäftsführer der Luther 1517 gGmbH und Stadtwerke-Geschäftsführer Andreas Reinhardt (v.l.n.r.). Foto: W. Gorsboth

Wittenberg (wg). Vor acht Jahren, am 22. Oktober 2016, wurde das Asisi-Panorama feierlich mit viel Prominenz eröffnet, zum Reformationsjubiläum 2017 war es das zentrale Highlight der Weltausstellung, mehr als 400.000 Menschen kamen. In diesem Jahr waren es bis jetzt circa 40.000, in Summe haben rund 800.000 Gäste das 360-Grad-Panorama in den vergangenen acht Jahren besucht, welches damit zu den großen touristischen Attraktionen der Lutherstadt zählt.

Ursprünglich war das Projekt „Luther 1517“ des in Berlin lebenden Künstlers Yadegar Asisi auf fünf Jahre befristet gewesen. Die ursprüngliche Idee, dass die stadteigene Marketing-Gesellschaft das Panorama übernimmt, wurde nicht zuletzt wegen der mit der Corona-Pandemie verbundenen Unwägbarkeiten verworfen. Dank des Einstiegs des Wartburg-Verlags, einer 100-prozentigen Tochter der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), konnte die Weiterbetreibung des Panoramas bis zum 31. Oktober 2024 verlängert werden. „Von Anfang an war aber klar, dass das Engagement des Wartburg-Verlags nur temporär sein würde“, erklärte Ulrich Schneider, zusammen mit Camilo Seifert einer der beiden Geschäftsführer der Luther 1517 gGmbH.

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Die gute Nachricht: Es geht weiter. Die Betreibung des Asisi-Panoramas ist für die nächsten fünf Jahre gesichert und damit bis zur Landesgartenschau in 2027 und darüber hinaus. Der Anteil des Wartburg-Verlags geht zu je gleichen Teilen an die Geschäftsführer der Luther 2017gGmbH, Ulrich Schneider und Camilo Seifert, die Gesellschaft für Wohneigentum Wittenberg (Wigewe) bleibt die Vermieterin, als neuer lokaler Partner konnten die Stadtwerke Wittenberg gewonnen werden.

„Für die Lutherstadt Wittenberg ist dies eine gute Nachricht“, sagte Oberbürgermeister Torsten Zugehör und betonte, dass auch Yadegar Asisi eine weitere Verlängerung für das Panorama ausdrücklich begrüßen würde. Selbstverständlich könne im Panorama auch geheiratet werden, es sei schließlich eine offizielle Außenstelle des Wittenberger Standesamtes. Leider habe sich aber noch kein Paar „getraut“. Wigewe-Geschäftsführer Rando Gießmann begrüßte die „faire Lastenverteilung“ im neuen Vertrag, außerdem freue er sich als Bürger der Stadt, dass das Panorama für weitere fünf Jahre gesichert sei. Die Stadtwerke wollen vor allem Schulklassen den Besuch des Panoramas ermöglichen, indem sie Kartenkontingente bereit stellen: „Wir erfüllen damit neben der Förderung von Kultur und Sport auch einen Bildungsauftrag“, berichtete Geschäftsführer Andreas Reinhardt.

Fachleute wie Kristin Ruske, Leiterin der Wittenberger Tourist-Information, befürworten die Verlängerung: „Das Thema Luther und Reformation ist nach wie vor das Zugpferd in unserer Stadt, wobei das Panorama als niederschwelliges Angebot vor allem auch Familien, Schulklassen und Konfirmandengruppen anspricht.“ Das Panorama sei nicht nur ein beeindruckendes Kunstwerk, sondern habe sich auch zu einem Identifikationsort für viele Einheimische entwickelt.

Historisches und Alltägliches

15 Meter in der Höhe und 75 Meter im Umfang misst das 360-Grad-Kunstwerk. Vom Turm in der Mitte lässt sich die multimediale Installation besonders gut erleben – eingebettet in einen Tag-Nacht-Rhythmus und begleitet von einer eigens komponierten Musik. Mit den Panoramen hat der Berliner Künstler Yadegar Asisi eine fast vergessene Kunstform des 19. Jahrhunderts wieder entdeckt.

In seinem monumentalen Werk „Luther 1517“ schildert Asisi die Epoche machenden Ereignisse im Wittenberg der Reformation. Der Besucher erlebt aber nicht nur die Geschichte und Geschichten rund um Luther und seine Mitstreiter, sondern er kann auch eintauchen in den Alltag der Bürger, Bauern und Studenten, des Klerus und des Adels. Auch ein mehrfacher Besuch des Panoramas lohnt sich, denn aufgrund der unzähligen Details entdeckt der Betrachter immer wieder neue Einzelheiten.

Von Redaktion