Wittenberg (md). Der DGB-Kreisverband Wittenberg gedenkt am Donnerstag, dem 1. September, dem Weltfriedenstag, der Opfer von Krieg und Vertreibung und lädt dazu um 19 Uhr auf den Lutherhof zum Schauschmieden ein. In der Einladung heißt es: „Die Waffen müssen endlich schweigen – überall auf der Welt!“ Der Ukrainekrieg, aber auch die Kriege in Afrika, dem Nahen und Mittleren Osten führen einmal mehr vor Augen, wie weit die Welt immer noch vom Frieden entfernt ist.
Vor 83 Jahren überfiel Nazi-Deutschland Polen und löste damit den Zweiten Weltkrieg aus, der mehr als 60 Millionen Menschen das Leben kostete. Der Weltfriedenstag erinnert daran, dass Kriege stets nur Leid, Tod, Flucht, Vertreibung und Zerstörung bedeuten. Er erinnert aber auch daran, wohin der wiedererstarkende Nationalismus, Rassismus, Militarismus und Faschismus führen. „Jeder Krieg ist ein Angriff auf die Menschheit und die Menschlichkeit“, heißt es weiter in der Einladung. „Mit dem verbrecherischen Überfall der russischen Armee auf die Ukraine ist der Krieg zurück in Europa.“
Mit dem Schauschmieden wird an den Abend des 24. September 1983 erinnert: Die Lutherstadt ist Gastgeberin des evangelischen Kirchentages, auf dem Lutherhof haben sich mehr als 2.000 Menschen versammelt. In der Mitte des Hofes schmiedet der Kunstschmied Stefan Nau ein Schwert zu einer Pflugschar um, Initiator der bis dahin spektakulärsten Aktion der Friedensbewegung der DDR war der Wittenberger Theologe Friedrich Schorlemmer. Eine drei Meter hohe Stahlplastik des Hallenser Künstlers Michael Krenz erinnert seit 2017 auf dem Lutherhof an die DDR-Friedensaktion „Schwerter zu Pflugscharen“.
Angelika Kelsch, Vorsitzende des DGB-Kreisverbandes, wird um 19 Uhr die Teilnehmer des Weltfriedenstages begrüßen, Wittenbergs Oberbürgermeister Torsten Zugehör ein Grußwort halten. DGB-Regionalgeschäftsführer Karsten Friedemann hält die Rede, von Stadtkirchenpfarrer Alexander Garth ist eine Lesung angekündigt. Das Schauschmieden übernimmt der Werkstatt-Pädagoge Andreas Dose mit Jugendlichen aus Halle.
Bild: Die Stahlskulptur „Schwerter zu Pflugscharen“ des Hallenser Künstlers Michael Krenz auf dem Lutherhof. Foto: Wolfgang Gorsboth