Coswig (md). „Der Re-Start nach Corona ist in der WelterbeRegion im Jahr 2022 gut gelungen“, resümierte Vorstandsvorsitzender Sepp Müller anlässlich der diesjährigen Jahresmitgliederversammlung des regionalen Tourismusverbandes Anhalt-Dessau-Wittenberg in Coswig (Anhalt). „Mit 1.098 Millionen Übernachtungen verzeichnen wir einen Zuwachs von 30,8% gegenüber dem Corona-Jahr 2021. Unser Ziel ist es nun, für 2023 das Niveau des letzten Vor-Corona-Jahres, des Jahres des Bauhausjubiläums 2019, wieder zu erreichen.“
Besonders hervorzuheben sei der Erfolg des Hauptmarketinginstrumentes, der WelterbeCard, mit insgesamt 4.457 verkauften Karten und 17.200 Nutzungen, wodurch in der WelterbeRegion eine touristische Wertschöpfung von circa 700.000 Euro erreicht werden konnte. „Für 2023 formuliere ich das Ziel, 5.000 WelterbeCards zu verkaufen“, erklärte Müller. Er wies aber auch darauf hin, dass der Ukrainekrieg, die daraus resultierende Energiekrise und der inflationäre Preisanstieg für die Touristiker neue Herausforderungen gebracht hätten.
Auf der Versammlung wurden die Verbandsaktivitäten des Tourismusjahres 2022 bewertet, die Planungen für 2023 präsentiert und mit den Mitgliedern diskutiert. Übereinstimmend wurde festgestellt, dass die seit 2022 am Markt platzierte Verbandskampagne „Welterbe.Liebe“ den Re-Start des Tourismus nach Corona in der WelterbeRegion hervorragend begleitet hat. Der Landrat des Landkreises Wittenberg, Christian Tylsch, stellte sich im Rahmen der Versammlung als neuer Beiratsvorsitzender des Tourismusverbandes vor. Im Beirat koordinieren die Verwaltungsspitzen der Mitgliedskommunen (14) und Mitgliedslandkreise (2) die Verbandsaktivitäten aus kommunaler Sicht und verbinden die Verbandsprojekte mit den kommunalen Interessen.
Landrat Christian Tylsch erklärte: „Ein besonderer Schwerpunkt meiner Tätigkeit wird die weitere Stabilisierung des erfolgreichen regionalen Netzwerkes der Touristiker sein. Gemeinsam sind wir stärker und können besser im Konkurrenzkampf der Reiseregionen Deutschlands punkten.“ Auch im Hinblick auf das im Landkreis Wittenberg in Erarbeitung befindliche Radverkehrskonzept stellte Tylsch heraus, dass gerade die touristischen Radwege ein hervorragendes Element sind, um die ganze WelterbeRegion mit ihren unterschiedlichen touristischen Themen miteinander zu vernetzen.
Im Verlauf der Versammlung wurden die Zuwächse bei den Übernachtungen 2022 präzisiert: Der Städtevergleich erbringt die Erkenntnis, dass die höchsten Zuwächse 2022 vor allem in den Orten mit Fokus auf Städte- und Kulturtourismus erreicht wurden: So verzeichnete die Lutherstadt Wittenberg 161.665 Übernachtungen (plus 45,4%), die Stadt Dessau-Roßlau 201.684 Übernachtungen (plus 54%).
Erfolgreichen waren auch zusätzliche Investitionen in Campingplätze (Bergwitz: 82.095 Übernachtungen, plus 40,7%) sowie Angebote im Event-Tourismus . So gab es für„Campen unter Baggern“ in Ferropolis ein Plus von 101% (3.778 Übernachtungen). Besonders signifikant ist die Bedeutung der Kureinrichtung Bad Schmiedeberg für die Gästezahlen der WelterbeRegion: Die Kurstadt hatte 2022 exakt 230.417 touristische Übernachtungen, die im Westlichen auf die Kurgäste zurückzuführen sind, dies entspricht einem Plus von 15,4%.
Als Themenschwerpunkte für 2023 definierte der Tourismusverband unter anderem die Weiterentwicklung der erfolgreichen WelterbeCard, die Vorbereitung der ADFC-Zertifizierung der WelterbeRegion als Radreiseregion, die mitteldeutsche Vernetzung der industrietouristischen Rad- und Erlebnisroute „Kohle, Dampf, Licht, Seen“ sowie die Erstellung eines neuen Tourismuskonzeptes für Anhalt.
Bild: Elke Witt, Geschäftsführerin des Tourismusverbands WelterbeRegion Anhalt, Dessau, Wittenberg, Vorstandsvorsitzender Sepp Müller (l.) und Landrat Christian Tylsch. Foto: Tourismusverband

