Wittenberg (md). Die Cranach-Stiftung lädt am 22. Oktober 2025 zu einer weiteren Veranstaltung in der Reihe „Kunstexpeditionen“ mit Walter Martin Rehahn ein. In dem Vortrag „Max Ernst oder die Entdeckung neuer Universen“ präsentiert der Referent einen der wichtigsten Vertreter des Surrealismus. Beginn ist um 19 Uhr im Malsaal im Cranach-Hof, Schlossstraße 1, der Eintritt beträgt fünf Euro.
Der Maler, Grafiker und Bildhauer Max Ernst (1891-1976) ist einer der interessantesten und vielseitigsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Nach Anfängen im rheinischen Expressionismus initiierte er zusammen mit anderen Künstlern wie Hans Arp und Johannes Theodor Baargeld den Kölner Zweig des Dadaismus. 1922 übersiedelte Max Ernst nach Frankreich, im Gepäck die „Bildnerei der Geisteskranken“ von Hans Prinzhorn – ein Buch, das zu einer der wichtigsten Grundlagen für den sich herausbildenden Surrealismus werden sollte. Von den Nationalsozialisten wurde seine Kunst als entartet eingestuft und er musste Verfolgung und Inhaftierungen bis zu seiner Flucht nach Amerika 1941 erdulden. Erst Anfang der 1950er Jahre kehrte er nach Frankreich zurück.
Für seine Werke verwendete Ernst immer neue künstlerische Techniken und Themen. Ganz im Sinne des Dadaismus und des Surrealismus bewegte er sich jenseits der akademischen Kunstbegriffe, was es ihm ermöglichte, neue fantastische Welten zu erschaffen. In ihnen zeigt sich seine starke innovative Kraft und Unabhängigkeit, die er sich auch in den Jahren des amerikanischen Exils bewahrte. Mit der Rückkehr nach Frankreich vollzog sich die Entfaltung seines faszinierend schönen Spätwerks.
Walter Martin Rehahn hat seit 2009 an der Theologischen Fakultät der Martin- Luther-Universität Halle-Wittenberg einen Lehrauftrag für Christliche Archäologie und Kirchliche Kunst inne. Seit 2016 ist er Kunstbeauftragter des Kirchenkreises Halle-Saalkreis und seit 2018 ist er außerdem Studienleiter im Nebenamt für Kunst und Kultur an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt. Foto: ©ProLitteris Zürich