Donnerstag, 25.12.2025

Wittenberg (md). Die Stiftung Leucorea, der Verein Wortwerk Wittenberg e.V. und das Institut für deutsche Sprache und Kultur e.V. laden am Montag, dem 8. April, um 18 Uhr zum nächsten Abend ihrer gemeinsamen Reihe „Redezeit“ in das Lectorium der Stiftung ein. Viktoria Bell referiert zum Thema „Schreiben Frauen besser als Männer? Eine soziolinguistische Analyse der Substantivgroßschreibung in Patientenbriefen aus dem 19. Jahrhundert“. Der Eintritt ist frei.

Vor dem Hintergrund des Rechtschreibstreits im Zuge der Orthographischen Konferenz von 1876 befasst sich der Vortrag von Viktoria Bell mit dem Einfluss von außersprachlichen Faktoren auf die Variation in der Substantivgroßschreibung im 19. Jahrhundert. Zu diesem Zweck wurden historische Patientenbriefe aus einer psychiatrischen Einrichtung, verfasst zwischen 1834 und 1894, untersucht. Es wird der Frage nachgegangen, ob Faktoren wie das soziale Geschlecht, der sozioökonomische Status der Schreibenden sowie deren Bildungsgrad und der Formalitätsgrad der Briefe einen Einfluss auf die Variation haben.

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Viktoria Bell studiert Sprachwissenschaft mit Schwerpunkt Germanistik und ist Forschungsassistentin an der Universität Salzburg. Sie konnte sich im vergangenen Jahr bei der Ausschreibung eines Stipendiums des Vereins Wortwerk Wittenberg e.V. durchsetzen, das einen sechswöchigen Aufenthalt in der Wittenberger Leucorea vorsah. Während dieser Zeit wurden durch Nutzung der Buch- und Archivbestände der sich im Aufbau befindlichen „Forschungsbibliothek Deutsche Sprachgeschichte“ die Grundlagen für diese Forschungsarbeit gelegt.

Foto: Sprachwissenschaftlerin Viktoria Bell. Foto: Veranstalter

Von Redaktion