Oranienbaum (md/wg). Das Biosphärenreservat Mittelelbe beteiligt sich am 3. November am Tag der Biosphärenreservate, der weltweit seit 2022 begangen wird. Mit der Anerkennung durch die UNESCO werden Biosphärenreservate Teil eines einmaligen weltweiten Netzwerkes von Lernorten und Modellregionen für nachhaltige Entwicklung. Aktuell gibt es weltweit 738 Biosphärenreservate in 134 Staaten – 18 davon in Deutschland. Das Biosphärenreservat Mittelelbe ist neben dem „Thüringer Wald“ das älteste in Deutschland.
Die Biosphärenreservate umfassen etwa drei Prozent der Gesamtfläche Deutschlands, sie sind nach Recht des jeweiligen Bundeslandes ausgewiesen und wurden zugleich von der UNESCO anerkannt. Diese Gebiete repräsentieren wichtige deutsche Landschaftstypen und sind repräsentativ für die Vielfalt der Lebensräume, der Fauna und Flora. Biosphärenreservate sind nur selten „ursprüngliche“ Biotope – viel öfter sind es Kulturlandschaften mit besonderer Bedeutung für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Ihr besonderer ökologischer Reichtum ist durch wirtschaftliche Nutzung entstanden, zum Beispiel durch Beweidung und kann nur durch wirtschaftliche Nutzung erhalten werden. Wegen niedriger Umweltbelastung und attraktiver Landschaft sind sie auch beliebte Urlaubsziele und Naherholungsgebiete.
Anlässlich des Internationalen Tages der Biosphärenreservate wird im Informationszentrum Auenhaus, Am Kapenschlößchen 3, in Oranienbaum über die ehrenamtliche Tätigkeit im Naturschutz informiert. Günter Weißköppel ist ehrenamtlicher Ranger im Naturpark Dübener Heide sowie Ameisenheger der Ameisenschutzwarte des Landesverbandes Brandenburg. In dieser Funktion übernimmt er Führungen für Naturinteressierte und organisiert auch mit Schülern den Nistkastenbau.
In seinem Vortrag vermittelt Weißköppel spannende Infos über das Leben der Ameisen. Außerdem wird er über die einzigartige Symbiose zwischen der Tagfalter-Art Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, der Pflanzenart Wiesenknopf und der Roten Knotenameise berichten. Anschließend an seinen um 15 Uhr beginnenden Vortrag können Besucher den filigranen Körperbau von Ameisen unter einem Mikroskop sowie den Aufbau eines Ameisennestes an einem Modell betrachten. Für Interessierte ist entsprechende Literatur vor Ort ausgelegt.
Das im Rahmen der Expo 2000 entstandene Informationszentrum Auenhaus ist zentrale Anlaufstelle für Besucher des Biosphärenreservats Mittelelbe. Für Naturfreunde gibt es in der interaktiven Ausstellung viel zu erleben: S0o können sie zum Beispiel einen Blick in eine aufwendig gestaltete Biberburg werfen oder an einer der Multimediastationen (siehe Foto) selbst aktiv werden und Spannendes aus dem Reich der Natur entdecken. Im Freigelände befinden sich ein Kräuter- und Gemüsegarten mit Sitzgelegenheiten und ein Kleingewässer. Foto: W. Gorsboth

