Wittenberg (md). In der aktuellen Reihe der Forschungsvorträge der Stiftung Leucorea, die aus Anlass des Jubiläums der ersten Bibelübersetzungen Martin Luthers unter dem Jahresthema „Wort und Bild. Medienstrategien der Reformation“ steht, findet am Dienstag, dem 18. April 2023, um 19.30 Uhr im Auditorium maximum der Stiftung ein nächster Abend statt. Zu dem Vortrag wird herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Der Vortrag steht unter dem Titel: „Der Zug der ‚Geheimprotestanten’ durch Europa. Die Salzburger Exulanten der Jahre 1731/32“. Kaum ein anderes Ereignis war für die Salzburger Geschichte und für die Religionsgeschichte des Reiches im 18. Jahrhundert so bedeutend und kontrovers diskutiert wie die Vertreibung der protestantischen Bevölkerung aus dem Ponzgau und dem Pingau, zwei an der Salzach gelegenen Alpentälern, durch Fürsterzbischof Leopold Anton von Firmian. Je nach konfessionellem Lager wurden die Ereignisse zum Symbol katholischer Intoleranz oder zum Beweis des Erfolgs der Gegenreformation stilisiert.
Alle beteiligten Parteien wendeten sich an ihre jeweiligen Konfessionsvertretungen und die Auseinandersetzung wurde auf dem Reichstag verhandelt. Aufgrund dieser allgemeinen Publizität geriet der Zug der Salzburger „Geheimprotestanten“ auch zum Gegenstand von Bildprogrammen, Polemiken, Dichtungen und Theaterstücken und wurde so ein wichtiges Element der Medienstrategien, mit denen sich das protestantische Lager inszenierte. Die Referentin, Dr. Marianne Schröter, Systematische Theologin und Geschäftsführerin der Leucorea, wird in ihrem Vortrag Einblicke in die Vorgeschichte des Konflikts, in die Hintergründe der Vertreibung und die Neuansiedlungsbewegungen der Salzburger Exulanten geben.
Bild: Dr. Marianne Schröter ist die Geschäftsführerin der Stiftung Leucorea. Foto: Veranstalter

