Donnerstag, 11.12.2025

Wittenberg (md). In der Abendveranstaltung „Zwischen Mahnung und Beschimpfung“ am 25. April 2023 um 19 Uhr in der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt geht es um den Umgang christlicher Gemeinden mit judenfeindlichen Schmähplastiken. Referent ist der Kunstwissenschaftler und Architekturkritiker Nikolaus Bernau.

Mittelalterliche Darstellungen, die Juden in Verbindung mit Schweinen zeigen, gab und gibt es an zahlreichen Kirchen- und Profangebäuden in Mitteleuropa. Etwa 40 der judenfeindlichen Schmähplastiken sind heute bekannt, die meisten davon befinden sich im deutschsprachigen Raum. Im Zuge der jüngsten Diskussionen um das Schmährelief an der Wittenberger Stadtkirche hat Nikolaus Bernau die Bildwerke erstmals systematisch zusammengetragen und seine Recherchen mit einer Umfrage unter den Kirchengemeinden verbunden. Wie gehen sie mit den Zeugnissen christlicher Judenfeindschaft um? Welche Diskussionen werden unter den Gemeindemitgliedern geführt? Und welche Maßnahmen erscheinen zur Bearbeitung der Bilder sinnvoll?

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In seinem Vortrag wird Nikolaus Bernau einen Überblick über die verschiedenen Versuche der Kirchengemeinden geben, die Plastiken zu kommentieren und sich damit auch mit den langen antijüdischen Traditionslinien im Christentum auseinanderzusetzen. Zusammen mit dem Kulturbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Dr. Johann Hinrich Claussen, wird er im Anschluss über die Möglichkeiten und Herausforderungen im Umgang mit den Schmähplastiken diskutieren.

Der Vortrag ist eine Veranstaltung des Projekts „Bildspuren“ an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt in Kooperation mit dem Kulturbeauftragten der EKD. Das Projekt „Bildspuren“ wird gefördert vom Bildungsministerium des Landes Sachsen-Anhalt und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Bild: Die Schmähplastik an der Wittenberger Stadtkirche. Foto: Archiv

Von Redaktion