Wörlitz (md). Am Sonntag, dem 4. Juni, finden gleich zwei Aktionstage statt: Der UNESCO-Welterbetag und das Rendezvous im Garten. Zu diesen Anlässen lädt die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz gleich zu zwei Gartenführungen ein. Im Wörlitzer Park führt Sebastian Doil um 11 Uhr Interessierte zu botanischen Besonderheiten (Treffpunkt: Palmenhaus), während Michael Keller um 14 Uhr im Park des Luisiums über die besondere Verbindung von Gartenkunst und Hochwasserschutz berichtet (Treffpunkt: Schloss). Um eine vorherige Anmeldung unter info@welterbe-gartenreich.de oder Tel.: 034905/31 009 wird gebeten.
Während der etwa zweistündigen Tour mit Sebastian Doil erhalten die Gäste zahlreiche Informationen über die vor mehr als 200 Jahren gepflanzten und somit historischen Gehölze in den Wörlitzer Anlagen. Nicht nur, dass sie als Zeitzeugen bzw. originale Gartensubstanz von größter Bedeutung sind – viele der Gehölze dürfen als botanische Besonderheiten gelten, die sich nicht in jedermanns Garten finden lassen. Auch aktuelle Herausforderungen der Baumpflege sowie verschiedene Methoden zur Erhaltung des wertvollen Gehölzbestands werden beleuchtet. So erhalten die Teilnehmer einen einmaligen Blick hinter die Kulissen der Pflege des UNESCO-Welterbes.
Die Lage des Gartenreichs in der Flusslandschaft von Elbe und Mulde war prädestiniert für die Umsetzung der Gestaltungsideen des Fürsten Franz. Schon während der Entstehung wurden die Arbeiten durch zwei verheerende Hochwasser 1770 und 1771 unterbrochen. Daraufhin ließ der Fürst die Deiche verstärken und erhöhen. Sie wurden ganz im Sinne seines Leitsatzes „das Nützliche mit dem Angenehmen“ zu verbinden sogar in die Gartengestaltungen mit einbezogen.
Von den Wällen ergeben sich schöne Blicke in die Gärten und in die umgebende Landschaft. Zugleich entstehen in dieser vom Wasser geprägten Region Gefahren durch Überflutung und Grundwasseranstieg. Dies gilt insbesondere für das Luisium. Michael Keller informiert über die besondere Herausforderung, Gartenkunst und zeitgemäße technische Anforderungen an den Hochwasserschutz in eine gute Balance zu bringen und den Charakter des Denkmals möglichst authentisch zu erhalten.
Bild: Das Schloss Luisium. Foto: Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, Peter Dafinger