Freitag, 24.10.2025
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Wittenberg (wg). Im Rahmen des Projektes „Wittenberg naturnah“ sind bereits einige Blühwiesen im Stadtgebiet entstanden. Doch welche Insekten tummeln sich inzwischen auf diesen Flächen? Das möchte die Stadtverwaltung gemeinsam mit ihren Bürgerinnen und Bürgern herausfinden und ruft daher auf, sich an der zweiten Runde des NABU-Insektensommers zu beteiligen. Der Zählzeitraum beginnt am 4. August und endet am 13. August 2023.

Mit der Mitmachaktion Insektensommer möchte der NABU mehrere Ziele erreichen, denn die Welt der Insekten ist für viele Menschen ein Rätsel und findet noch relativ wenig Beachtung. Dabei sind Insekten enorm wichtig für Mensch und Natur, denn fast alle Pflanzen werden von Insekten bestäubt und für viele Tiere sind sie eine unersetzliche Nahrungsquelle. Mit dem Insektensommer erkundet der NABU die Artenvielfalt der Sechsbeiner und ihre geografische Verteilung. Auf diese Weise wird nicht nur für die Insekten und ihr Leben sensibilisiert, sondern zeitgleich werden mit der Zählaktion auch wichtige Daten erhoben.

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Das Besondere bei der Datenerhebung zum Insektensommer ist die Tatsache, dass es zu Insekten bisher wenige bundesweite und artenübergreifende Informationen gibt. Ziel der Aktion ist ein deutschlandweites möglichst genaues Bild von der Welt der Insekten in Städten und ländlichen Regionen. Dabei geht es nicht um exakte Bestandszahlen aller Insekten, sondern vielmehr darum, Häufigkeiten und Trends von Arten und Populationen zu ermitteln. Damit dies repräsentativ ist, sollen die Daten über mehrere Jahre verglichen werden. So werden neue Kenntnisse zur Entwicklung einzelner Insektengruppen und Arten sowie zu regionalen Unterschieden gewonnen. Denn erst nach fünf bis zehn Jahren lassen sich die Daten näher auswerten, um besonders interessante Kenntnisse gewinnen zu können.

Die Ergebnisse erscheinen nach der Eingabe per App oder Onlineformular und gehen beim NABU als Datensatz ein. Sie fließen außerdem in den großen Datenbestand von www.naturgucker.de ein, wo sie für alle Interessenten öffentlich einsehbar und nutzbar sind. Der NABU analysiert die Ergebnisse und erhält dadurch eine Fülle wertvoller Informationen. So entsteht eine bundesweite Auswertung nach Insektenarten, Bestandszahlen, Bestandstrends (falls möglich) und Beobachtungsorten. Die Ergebnisse werden auf der Website veröffentlicht.

Das Mitmachen für Wittenberger ist ganz einfach: Es reicht, sich für eine Stunde an einem sonnigen, eher windstillen Tag eine Blühwiese zu suchen. Der Fokus der Beobachtung sollte auf einem Umkreis von etwa zehn Metern liegen. Die darin vorhandenen Insekten werden notiert. Etwas leichter wird es beispielsweise mit diesen Hilfsmitteln: Lupe, Bestimmungsbuch, Zählhilfe und wahlweise auch eine Kamera, um die Beobachtungen auf Foto festzuhalten. Die Zählhilfe mit weiteren Hinweisen kann beispielsweise hier heruntergeladen werden: www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/insekten/230328_is23_zaehlhilfe_august.pdf

Die beschilderten Blühflächen in der Lutherstadt Wittenberg sind:

Nummer 1: Südhang Bunkerberg, Wallanlagen Altstadt/Kurfürstenring;
Nummer 3: Salbeiwiese an der alten Tankstelle, Kurfürstenring/Arthur-Lambert-Stadion;
Nummer 4: Flüchtlingsboot am Schwanenteich, Wallanlagen Altstadt/Lutherstraße;
Nummer 6: Bahnhofspromenade, ehemalige Parkplätze unter der Bahnhofsbrücke/Am Hauptbahnhof;
Nummer 7: Am Friedhof nahe Christuskirche, Streifen zwischen Friedhof und Erich-Mühsam-Straße;
Nummer 9: Bahnhof Piesteritz, südlich der Bahngleise/Eisenbahnstraße;
Nummer 10: Hafenpromenade, südlich Obi/Dessauer Straße.

Wer sich dafür entscheidet, eine der oben genannten beschilderten Blühwiesen der Stadt als Zählort zu wählen, schickt seine ausgefüllte Zählhilfe bitte mit Angabe der Flächennummer und/oder –bezeichnung per E-Mail an: Tina.Wallentin@Wittenberg.de oder postalisch an: Lutherstadt Wittenberg, Fachbereich Stadtentwicklung, Tina Wallentin, Lutherstraße 56 in 06886 Lutherstadt Wittenberg.

Mit dieser Aktion werden wertvolle Angaben zu Forschungszwecken für die Artenvielfalt gesammelt. Zudem werden aber auch Daten zur Wirksamkeit der städtischen Maßnahmen ermittelt, welche für die Rezertifizierung des Labels „Stadtgrün naturnah“ erforderlich sind. Weitere Informationen auf der NABU-Seite: www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/insektensommer/index.html

Bild: Eine Steinhummel. Foto: NABU/Kathy Büscher

Von Redaktion