Raguhn-Jeßnitz (md). Am Abend des 13. Februar 2023 war es soweit: Das Breitbandnetz für die Stadt Raguhn-Jeßnitz und ihre Ortsteile wurde offiziell in Betrieb genommen. Errichtet wurde dieses von der Wittenberg-net GmbH, einem Telekommunikationsunternehmen der Stadtwerke Lutherstadt Wittenberg und der GDMcom Netze, welches in den letzten Jahren bereits über 90 Orte in den Landkreisen Wittenberg und Anhalt-Bitterfeld an das Glasfasernetz angeschlossen hat. Das umfangreiche Ausbauprojekt in Raguhn-Jeßnitz wurde finanziell mit Fördermitteln des Landes und des Bundes unterstützt.
Zur offiziellen Inbetriebnahme hatte die Wittenberg-net alle Projektbeteiligten zum Glasfaserknotenpunkt nach Schierau geladen, der die Übergabestelle vom Weitverkehrsnetz ins Regionalnetz bildet. Landrat Andy Grabner zeigte sich beeindruckt von der Systemtechnik und erklärte die Inbetriebnahme des Netzes als wichtigen Meilenstein für eine leistungsstarke Breitbandversorgung der Region. „Diese ist nicht nur für Unternehmen ein wichtiger Standortfaktor, sondern auch für die Wohnattraktivität, zu der eine schnelle Internetverbindung mittlerweile maßgeblich beiträgt. Dabei darf es keine Unterschiede mehr zwischen dem Leben auf dem Land und der Stadt geben“, erklärte Grabner.
Dem stimmten auch Bürgermeister Bernd Marbach und die anwesenden Ortsbürgermeister zu, die in den vergangenen Monaten Anfragen seitens der Bürgerinnen und Bürger zum Fortschritt des Ausbauprojektes erhielten, denn vom ersten Zuwendungsbescheid des Landes und dem darauffolgenden Bundesfördermittelantrag bis zur vollständigen Realisierung gemäß Förderausschreibung verging einige Zeit.
Längere Genehmigungsverfahren, die Begleitumstände der Corona-Pandemie, teilweise erforderliche Netzneuplanungen und damit verbundene Kostensteigerungen führten dazu, dass die als unterversorgt geltenden Ortsteile nach und nach an das schnellere Breitbandnetz gehen konnten. „Wir möchten uns bei der Stadtverwaltung Raguhn-Jeßnitz für die konstruktive und ausgezeichnete Zusammenarbeit bedanken“, sagte Sabrina-Maria Geißler, Geschäftsführerin der Wittenberg-net GmbH.
Das umfangreiche Großprojekt umfasste Investitionen von insgesamt rund sechs Millionen Euro. Davon wurden 1,6 Millionen Euro mit Fördermitteln des Landes Sachsen-Anhalts und des Bundes finanziert. 97 Kilometer Glasfaserleitungen und 350 Kilometer Leerrohre wurden verlegt und 46 Verteilerschränke errichtet.
Vertreter von PWC, Projektträger des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, sowie des Ministeriums für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalts waren der Einladung gefolgt und bedankten sich für die Realisierung des Projektes und die sehr gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten.
Das Netz wurde gemäß Fördervorgaben so geplant und gebaut, dass den jeweiligen Endnutzern mindestens 50 Mbit/s Downloadgeschwindigkeit garantiert werden können. „In der Regel sind aber auch deutlich höhere Geschwindigkeiten möglich. Wir sind darüber hinaus aktuell mit der Stadt zu der flächendeckenden Erschließung mit Glasfaserhausanschlüssen bis in die Häuser in Gesprächen“, erläuterte Geißler.
Welche Internetgeschwindigkeiten ab sofort genutzt werden können, darüber kann man sich auf der Webseite www.wittenberg-net.de informieren und darüber auch gleich die Versorgung beauftragen. „Wir laden daher gern alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu unseren Informationsveranstaltungen ein, die in den kommenden zwei Wochen an vier Standorten stattfinden. Des Weiteren werden wir auch postalisch informieren“, so Geißler.
Mit einem Skybeamer, der einen Lichtkegel in den Himmel warf, wurde während der offiziellen Inbetriebnahme symbolisch das Licht der Glasfasern für Raguhn-Jeßnitz eingeschaltet und die Orte im regionalen Netz der Wittenberg-net begrüßt. Zusätzlich wurde durch die Wittenberg-net an den Stadtratsvorsitzenden Nils Naumann und Mitglied des Vereins „Zukunftsförderung Raguhn-Jeßnitz e.V.“ ein Spendenscheck in Höhe von 2.500 Euro übergeben. Er bedankte sich im Namen des gesamten Fördervereins für die großzügige Spende. „Jeder einzelne Euro wird zu 100% in gesellschaftliche Institutionen im Stadtgebiet weitergegeben.“
Bild: Inbetriebnahme des schnellen Internets: Nils Naumann, Stadtratsvorsitzender Raguhn-Jeßnitz, Maren Römmling, Fachbereichsleiterin Bau- und Grundstücksverwatung, Landrat Andy Grabner und Sabrina-Maria Geißler, Geschäftsführerin der Wittenberg-net GmbH (v.l.n.r.). Foto: Wittenberg-net