Samstag, 18.10.2025
DEU, Sachsen-Anhalt, KsDW, Wörlitz, 2025-05-27: Ausstellung VULKANE, GÖTTER, GROSSTEINGRÄBER - DIE ANTIKE UND DAS GARTENREICH, Architekturaufnahme, Antikenausstellung, Innenaufnahme, MFdig [Foto: © KsDW / Lars Reimann]

Wörlitz (md/wg). Im Haus der Fürstin in Wörlitz, dem Ausstellungszentrum der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, widmet sich die Ausstellung „Vulkane, Götter, Großsteingräber. Die Antike und das Gartenreich“ den unterschiedlichen Spielarten der Antikenbegeisterung des ausgehenden 18. Jahrhunderts. „Die Ausstellung ist ein wichtiger und gehaltvoller Beitrag zum Jubiläumsjahr“, erklärte in seinem Grußwort Dr. Rainer Robra, Staatsminister und Minister für Kultur. Sie ermögliche faszinierende Einblicke in die Gedankenwelt des Fürsten Franz. Thematisch spanne die Ausstellung dabei einen großen Bogen. Bewusst werde der Begriff Antike weit gefasst und nicht auf das klassische Altertum beschränkt.

Bis zum 30. November 2025 sind im Haus der Fürstin bislang kaum oder noch nie gezeigte Schätze aus den Sammlungen zu sehen, die durch wichtige Leihgaben ergänzt werden und so den Blick auf die Antike schärfen und weiten. Die Ausstellung nimmt die verschiedenen Facetten der Antikenrezeption im Gartenreich in den Blick: Die Spannbreite reicht von den Reiseerinnerungen des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau, über seine Sammlung originaler Antiken, die Einbettung antiker Bilder in den Wörlitzer Landschaftsgarten bis hin zum Einfluss dieser Vorbilder auf die damalige Mode.

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Erstmals wird die Ausstellung auch die erst jüngst neu entdeckte „unklassische“ Wörlitzer Antike einbeziehen – die Zitate prähistorischer Monumente im Landschaftsgarten wie zum Beispiel Großsteingräber. Prof. Dr. Harald Meller, kommissarischer Direktor und Vorstand der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, betonte die Bedeutung dieser Zitate prähistorischer Bauwerke, die der Öffentlichkeit in der Ausstellung erstmals erläutert werden: „In der Beschäftigung mit dem Gartenreich sind immer noch erstaunliche Entdeckungen möglich. Die wiederentdeckte Denkmalschicht einheimischer, vorgeschichtlicher Monumente etwa wurde bislang in der Erforschung des Gartenreichs kaum berücksichtigt.“

Die Sonderausstellung im Haus der Fürstin legt außerdem einen Schwerpunkt auf die interaktive Ansprache der Besucherinnen und Besucher. An verschiedenen Mitmach-Stationen kann die Antike aktiv und mit allen Sinnen begriffen werden. Hörstation, Tastmodell oder Animationsfilm stellen nicht nur für Kinder und Familien eine Bereicherung des Ausstellungsbesuches dar.

Die Ausstellung lädt dazu ein, die von der Antike inspirierten Tempel und Bildwerke im Wörlitzer Landschaftsgarten mit neuen Augen zu entdecken. Analoge Parkpläne mit einem Postkartensatz oder alternativ ein digitaler Rundgang, der in die neue Gartenreich-App integriert wurde, bieten hier Orientierung. Die Ausstellung wird durch ein umfangreiches Rahmenprogramm bestehend aus Führungen, Vorträgen und Kreativangeboten begleitet. Zur Ausstellung erscheint eine reich bebilderte Publikation beim Wallstein Verlag (broschiert, 12,80 Euro). Hier vertiefen namhafte Autoren die in der Ausstellung angesprochenen Themen. Foto: ©KsDW/Lars Reimann

Von Redaktion