Wittenberg (md). „Jona“ ist der Titel eines Schauspiels von Peter Hacks, welches das Theater „Provinz Kosmos“ e.V. am 19. November um 19 Uhr und am 20. November um 16 in der Phönix Theaterwelt Wittenberg aufführt. Peter Hacks (1928-2003) schrieb das Stück 1986, es ist das letzte von ihm als Drama bezeichnete Werk, welches 2009 in Wuppertal, sechs Jahre nach dem Tod des Autors, uraufgeführt wurde.
Dem biblischen Wal entsteigt der Prophet Jona, der Ninive und die dortigen Staatseinrichtungen auf ihre Existenzberechtigung prüft. Ninive ist ein Ort der Verrottung, von dem man hört, das Bier dort sei trüb, das Brot lustlos gebacken. Über jedes Maß herrschen Verrat und Treuebruch. In Gestalt des Hofrates Jona aus Jerusalem wird die Welt Zeuge einer Intrige um Herzen und Throne, die allem menschlichen Anstand Hohn spricht…
Geschrieben wurde das Stück in der DDR, dort selbstredend nicht aufgeführt, denn die scharfe Kritik am SED-System war nicht nur für Eingeweihte deutlich erkennbar. Der Text steckt voller Anspielungen auf die untergegangene DDR, die Bezüge zur Gegenwart sind aber erschreckend greifbar. Ein kluges und brisantes Stück zu seiner Zeit – und heute (leider) wieder. Die Schauspielerinnen Sabine Böhm, Para Kiala, Vera Kreyer und Maria Strauss sowie der Schauspier Michael Hase führen in der Regie von Jens Mehrle dieses ebenso klassische wie drastische Drama in Wittenberg auf.
Bild: Szene aus „Jona“ von Peter Hacks. Foto: Veranstalter

