Sonntag, 07.12.2025

Bad Schmiedeberg (md). Unter dem Motto „Zusammen:Halt“ findet vom 2. bis 16. November 2022 die diesjährige Ökumenische Friedens-Dekade statt. Wie dringlich und notwendig es bleibt, gemeinsam für den Frieden zu bitten, steht dieses Jahr in besonderer Weise vor Augen. Mit dem Motto der diesjährigen Friedens-Dekade wollen die Trägerorganisationen auf die Notwendigkeit internationaler Kooperationen und verstärkter Zusammenarbeit aufmerksam machen.

Zusammenhalt ist die Basis dafür, zukünftige Herausforderungen wie die Klimakrise, die Friedensfrage, Spaltungstendenzen in den Gesellschaften, Rassismus, Antisemitismus und Ausgrenzung sowie soziale Gerechtigkeit – auch weltweit – gemeinsam angehen und bewältigen zu können. Das Motto „Zusammen:Halt“ verbindet das Wort „Zusammen“ durch einen Doppelpunkt mit dem Wort „Halt“. Neben dem Eintreten für gesellschaftlichen Zusammenhalt und internationale Zusammenarbeit ist dabei zugleich im Blick, zum „Einhalt gebieten“ aufzurufen, beispielsweise für ein Ende des russischen Angriffskrieges in der Ukraine, der Zerstörung der Schöpfung oder der extremen sozialen Ungerechtigkeit zwischen Ländern des globalen Südens und des Nordens.

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Die Ökumenische Friedens-Dekade findet regelmäßig im November während der zehn Tage vor dem Buß- und Bettag statt. Vor mehr als 30 Jahren spielten die Friedensgebete in der friedlichen Revolution 1989 eine wichtige Rolle. Bis heute engagieren sich viele Gemeinden in Mittel- und Ostdeutschland in der Friedens-Dekade und den Bittgottesdiensten. Die christlichen Gemeinden der Stadt Bad Schmiedeberg und des Pfarrbereiches Bad Schmiedeberg-Pretzsch wollen sich dem Thema der Friedens-Dekade auf unterschiedliche Weise nähern: mit besonders gestalteten Gottesdiensten für Alt und Jung, Konzerten, passenden Filmen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie Gesprächsabenden.

Die Ausstellung „Als Jüd:innen markiert und verfolgt. Jüdische Identitäten und NS-Tatorte in Sachsen-Anhalt“ wird am Mittwoch, dem 2. November 2022, um 19.30 Uhr feierlich in der Stadtkirche eröffnet. Anschließend berichten die Mitarbeiterinnen der an der Ausstellung beteiligten Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin in einem Gemeindeabend vom Zustandekommen der Exposition, stellen die Gedenkstätte vor und laden ein zum Gespräch. Im Kontext des Festjahres „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ entstand unter Federführung der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt die in der Bad Schmiedeberger Stadtkirche gezeigte Wanderausstellung. In deren Fokus stehen 12 Menschen, die von den Nazis als jüdisch markiert und als Konsequenz daraus gewaltsam aus der sogenannten Volksgemeinschaft ausgeschlossen wurden.

Das Kirchenkino am 7. November um 19.30 Uhr im Gemeindehaus steht im Kontext der Friedensdekade und der Wanderausstellung: Gezeigt wird der deutsche Spielfilm „Auf das Leben“ aus dem Jahr 2014. Die ehemalige jüdische Cabaret-Sängerin Ruth muss wegen Zwangsversteigerung ihre Wohnung verlassen. In der neuen Bleibe unternimmt sie einen Suizidversuch, wird vom Möbelpacker Jonas in letzter Minute gerettet und landet in der Psychiatrie: für die selbständige und scharfzüngige Frau ein Alptraum. Zwischen dem jungen Mann und der älteren Dame entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft, in der sie sich gegenseitigen Halt geben und das Leben mutig und auf unkonventionellen Wegen wieder anpacken. Uwe Janson inszeniert trotz dramatischer Ereignisse eine mit schwarzem Humor gespickte Hymne „Auf das Leben“, bei der Hannelore Elsner und Max Riemelt als in der Seele verwundete Menschen aufspielen.

Der Laternenumzug zum Martinstag findet am 11. November statt, Treffpunkt ist um 17 Uhr in der Katholischen Kirche in der Lindenstraße 8. Im Kurhausgarten ist die Martinslegende zu erleben, gestaltet von den Konfirmandinnen und Konfirmanden des Pfarrbereichs Bad Schmiedeberg-Pretzsch, und dann ziehen die Teilnehmer mit dem Ritter Martin durch die Innenstadt zur Evangelischen Stadtkirche. Bitte Laternen mitbringen, die Kollekte kommt der Aktion „Brot für die Welt“ zugute.

Der Regionalgottesdienst am Sonntag, dem 13. November, um 10 Uhr in der Stadtkirche steht unter dem Motto „Bittgottesdienst für den Frieden in der Welt“, die liturgische Leitung hat Pfarrer i.R. Christoph Krause. Die Bittgottesdienste sind 1980 und in den Jahren danach im Kontext der „Konziliaren Bewegung für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“ in der DDR entstanden.

Das Kirchenkino am 14. November zeigt um 19.30 Uhr im Gemeindehaus den französischen Spielfilm „Die Schüler der Madame Anne“ aus dem Jahr 2014. Die elfte Klasse des Léon-Blum-Gymnasiums in einem Pariser Vorort ist ethnisch bunt gemischt, sozial schwach und gilt als schwierig. Die meisten Lehrer haben sie bereits abgeschrieben. Doch die ambitionierte Lehrerin Anne will sich damit nicht abfinden. Um ihre Schüler zu motivieren, meldet sie die Klasse zu einem renommierten nationalen Wettbewerb an. Mit großer Beharrlichkeit gelingt es ihr, die Schüler in eine gemeinsame Aufgabe zu verwickeln.

Der gemeinsame ökumenische Abschlussgottesdienst der Ökumenischen Friedens-Dekade 2022 aller beteiligten Gemeinden findet am Buß- und Bettag, Mittwoch, dem 16. November, um 19 Uhr in der Katholischen Kirche St. Maria Regia Pacis statt.

Bild: Auch in diesem Jahr beteiligt sich der Pfarrbereich Bad Schmiedeberg-Pretzsch an der Ökumenischen Friedens-Dekade, die unter dem Motto „Zusammen:Halt“ steht. Foto: Ökumenisch Friedens-Dekade

Von Redaktion