Bad Schmiedeberg (md/wg). Im Juni präsentiert die Evangelische Kirchengemeinde Bad Schmiedeberg erneut eine Ausstellung, die sich mit der jüngsten Vergangenheit und dem aktuellen Zeitgeschehen beschäftigt. Unter dem Titel „Sehnsucht nach Veränderung – Die Kraft von Protest und Aufbegehren“ wird anhand von historischen und aktuellen Beispielen aus aller Welt auf 20 Roll-Ups veranschaulicht, wie sich Autokratien und Demokratien voneinander unterscheiden und zeigt auf, was durch Protest und Aufbegehren möglich wird.
Eröffnet wird die Ausstellung am Dienstag, dem 3. Juni, um 19.30 Uhr in der Stadtkirche (siehe Foto) im Beisein des Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, Johannes Beleites.
Protest als kollektiver und öffentlicher Ausdruck von Widerspruch ist vielgestaltig. In welcher Form und wie viel demonstriert wird, hängt aber nicht nur von den Entscheidungen und den Anstrengungen Einzelner ab, sondern auch von länderspezifischen Bedingungen. In offenen Gesellschaften ist Protest Medium der Verständigung über soziale Normen und politische Präferenzen. Er ist Teil der Kommunikation zwischen „Etablierten“ und „Bewegten“.
Protest kann stören – und das soll er auch! Denn er führt zu Veränderungen, macht auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam und mobilisiert viele Menschen. Damit trägt er wesentlich zu einer lebendigen Demokratie und zur Weiterentwicklung einer offenen und pluralistischen Gesellschaft bei. In autoritären Regimen sind die Rechte und Freiheiten der Bürgerinnen und Bürger stark eingeschränkt. Hier hat das Aufbegehren oft Unterdrückung und Repression zur Folge. Dabei ist der Wunsch mancher nach Veränderung oft größer als ihre Angst vor den Strafen. Diese „Sehnsucht nach Veränderung“ kann dazu beitragen, autoritäre Strukturen zu überwinden.
Zum Begleitprogramm gehören ein Konzert mit dem Duo „Sveriges Vänner“, skandinavische Folklore aus Leipzig, am Freitag, dem 6. Juni, eine Orgelvesper am Donnerstag, dem 19. Juni, sowie ein Hofkonzert mit der Erfurter Formation „The String Company“ am Freitag, dem 17. Juni, Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr.
Geöffnet ist die Exposition zu den Zeiten der „Offenen Kirche“ dienstags von 10 bis 12 Uhr, freitags von 10 bis 12 und 15 bis 17 Uhr und samstags und sonntags von 15 bis 17 Uhr sowie – vor allem bei Gruppen – nach Voranmeldung. Gefördert wurde die Ausstellung von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, dem Sächsischen Landtag und dem Landkreis Zwickau; die Präsentation in Bad Schmiedeberg wird unterstützt vom Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Magdeburg. Foto: Wolfgang Gorsboth