Wittenberg (md). Am Dienstag, dem 13. September, geht es nach einer kurzen Sommerpause um 18.30 Uhr weiter mit der Vortragsreihe „Luther 1522“ der LutherMuseen im Refektorium des Lutherhauses. Privatdozent Dr. Stefan Michel widmet sich unter dem Titel „Dem Volk aufs Maul schauen“ Martin Luthers Bibelübersetzung und seinen Helfern. Denn das „Septembertestament“ war eine Teamarbeit.
Martin Luther bemühte sich in einem lebenslangen Prozess um eine immer bessere Bibelübersetzung. Formal und inhaltlich sollte die Bibel ansprechend für ihre Leserinnen und Leser sein, um ihren Gehalt, der nach Luthers Überzeugung für den Glauben entscheidend war, entfalten zu können. Bei diesem Unternehmen unterstützen ihn zahlreiche Gelehrte wie beispielsweise Georg Rörer, der seit 1531 sogar Protokoll in den jeweiligen Sitzungen des „Revisionsbeirats“ führte.
Doch Luther nutzte nicht nur das Wissen seiner gelehrten Kollegen, sondern achtete auch auf die Sprache des Volkes, wie er 1530 im „Sendbrief vom Dolmetschen“ zum Ausdruck brachte. Er wollte wissen, wie der „gemeine Mann“ auf dem Markt redet, um diesen Sprachgebrauch in seine Übersetzung einfließen zu lassen. PD Dr. Stefan Michel ist Dozent für Kirchengeschichte am Institut für Evangelische Theologie der Technischen Universität Dresden und Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der LutherMuseen. 2015 habilitierte er im Fach Kirchengeschichte an der Universität Leipzig.
Hinweis
Der Eintritt ist frei, um Anmeldung im Servicebüro der Stiftung wird gebeten, per Mail an service@luthermuseen.de oder telefonisch unter 03491/42 03 171.
Bild: Als Junker Jörg getarnt, übersetzte Martin Luther auf der Wartburg das Neue Testament ins Deutsche.