Wittenberg (aw). Wie die Stadt Wittenberg in einer Pressemitteilung bekannt gab, haben auf der Kuhlache, einem ehemaligen Industriegebiet, die ersten Arbeiten zur Renaturierung begonnen. Im Februar wurden Bäume und Gehölze entfernt, um die Fläche für die kommenden Bau- und Sanierungsmaßnahmen vorzubereiten.

Fällarbeiten als notwendige Maßnahme
Die Entscheidung für die Fällarbeiten sei das Ergebnis eines intensiven Prüf- und Abwägungsprozesses, heißt es in der Mitteilung der Stadt. Da die Altlasten in großen Teilen des Geländes tief ausgehoben werden müssen und zudem neue Leitungen verlegt werden, sei es nicht möglich gewesen, den Bestand an Gehölzen zu erhalten. Besonders der Eingriff in die Wurzelbereiche hätte zu starken Beschädigungen geführt.
Betroffen waren vor allem Jungpflanzen mit einem Stammumfang von weniger als zehn Zentimetern, die sich über die Jahre auf der Brachfläche ausgebreitet hatten. Etwa 220 größere Einzelgehölze mussten ebenfalls entfernt werden. Ein Teilbereich nordwestlich der Wassersportgemeinschaft konnte jedoch erhalten bleiben und soll später in die Gestaltung des neuen Uferparks integriert werden.
Artenschutz und rechtliche Vorgaben berücksichtigt
Laut Stadtverwaltung erfolgte die Maßnahme in enger Abstimmung mit Naturschutzexperten. Vor den Fällarbeiten seien die Gehölze auf artenschutzrechtliche Aspekte wie Baumhöhlen oder lockere Rindenplatten überprüft worden. Zudem seien alle Arbeiten rechtzeitig vor dem 1. März abgeschlossen worden, da ab diesem Datum gemäß Bundesnaturschutzgesetz ein Fällverbot zum Schutz brütender Vögel gilt.
Zur Sicherung des Geländes wurde die Kuhlache eingezäunt und abgesperrt. Das Betreten oder Befahren der Fläche sei nicht gestattet, teilt die Stadt mit.
Umgestaltung zum neuen Uferpark
Mit der Landesgartenschau 2027 entsteht an der Elbe ein neuer Stadtpark mit weitläufigen Grünflächen, Spielplätzen und Sitzgelegenheiten. Durch die Öffnung des Speckebachtals werde das Areal naturnah gestaltet und biete künftig einen attraktiven Erholungsraum mit Blick auf die Auenwaldpartien.
Die nächsten Arbeiten sind für das dritte Quartal 2025 geplant, wenn die Fläche entsiegelt und von Altlasten befreit wird. Die Stadt kündigte an, dass für die gefällten Bäume zu einem späteren Zeitpunkt Ersatzpflanzungen vorgenommen werden. Bis zur Eröffnung der Laga soll das Gelände vollständig umgestaltet sein und die Verbindung zwischen Stadt und Fluss stärken.