Dessau (md). Am Samstag, dem 3. Juni 2023, lädt das Anhaltische Theater um 19.30 Uhr zur Premiere von Giuseppe Verdis Oper „La traviata“ ins Große Haus ein. Die musikalische Leitung hat Elisa Gogou. Auf einem Empfang macht der junge Alfredo der schönen Violetta eine stürmische Liebeserklärung, die sie überrascht und aufwühlt. Als Kurtisane ist Violetta aus der männlich dominierten Gesellschaft „gefallen“ (traviata), die sich ihrer bedient. Jetzt träumt sie davon, zu lieben und geliebt zu werden – und zurückzukehren in bürgerliche Verhältnisse…
Nach „Il trovatore“ (2015/16) und „Rigoletto“ (2021/22) stellt das Anhaltische Theater die populärste der drei Verdi-Klassiker über Menschen am Rande der Gesellschaft in einer Neuinszenierung vor. „La traviata“ zeigt das tragische Schicksal einer Kurtisane, deren letzte Hoffnung auf eigenes Glück grausam enttäuscht wird. Der Spagat, ein ewig zeitgenössisches, zeitkritisches Sujet in einer Oper zu behandeln und damit die italienische Oper schlechthin zu schaffen, das konnte nur einem Verdi gelingen.
Der Komponist identifizierte sich mit den Ausgestoßenen und Misshandelten, die er porträtierte. Dass bis heute immer wieder Menschen vom Leid der „Kameliendame“ berührt werden, das erreichte Verdi jedoch durch die Kraft seiner ganz aus der menschlichen Stimme und den Empfindungen seiner Heldin geschaffenen Melodien.
Die nächste Dessauer Theaterpredigt hält am Sonntag, dem 4. Juni, die Kulturbeauftragte der evangelisch-lutherischen Kirche von Schweden, Marie Starck. Beginn in der Kirche St. Johannis ist um 14.30 Uhr. Unter dem Titel „Verdi, Widerstand und Versöhnung“ nimmt die Theologin und Journalistin Bezug auf die Inszenierung von Verdis Oper „La traviata“ in der Regie von Christiane Iven am Anhaltischen Theater. Die musikalische Ausgestaltung der Theaterpredigt übernimmt das Posaunenquartett der Anhaltischen Philharmonie Dessau mit Stefano Perini, Petru Hartobanu, Dietrich Schwartz und Jens Uhlig. Die liturgische Leitung des Gottesdienstes hat Pfarrerin Geertje Perlberg.
Bild: Szene aus der Verdi-Oper „La traviata“ in der Inszenierung von Christiane Iven. Foto: ©Claudia Heysel