Mittwoch, 15.10.2025

Wittenberg (wg). Die Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) hält vom 6. bis 8. Oktober 2023 ihre Jahrestagung zum Thema „Die Welt als Garten – auf dem Weg in eine neue Subsistenz“ in der Lutherstadt Wittenberg ab. „Wir freuen uns, dass ein derart prominent besetztes Gremium wie die DASL Wittenberg als Tagungsort gewählt hat“, erklärt Bürgermeister André Seidig. Die Stadt habe die organisatorische und inhaltliche Vorbereitung stark unterstützt.

Bei der DASL handelt es sich um einen Zusammenschluss von Fachleuten, die auf den Gebieten des Städtebaus und der Landesplanung sowie der damit verbundenen Forschung und Praxis durch besondere Leistungen hervorgetreten sind. Wittenbergs ehemaliger Bürgermeister Jochen Kirchner und Janine Stiller, Koordinatorin der Landesgartenschau 2027, sind Mitglieder der DASL. „Wir haben uns auch wegen der Landesgartenschau auf Wittenberg als Tagungsort verständigt“, berichtet Marta Doehler-Behzadi, Vorsitzende der DASL-Landesgruppe Mitteldeutschland, die 2023 die Jahrestagung organisiert.

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Klimakrise, Umweltzerstörung und Artensterben beherrschen die aktuellen Debatten, die Rede ist von der Notwendigkeit, mit einer Energie-, Mobilitäts- und Agrarwende gegenzusteuern, gleichzeitig soll Wohnraum bezahlbar sein. Das Thema der Jahrestagung der DASL „Die Welt als Garten“ schließt an diese Debatten an und bezieht sich auf die „Berliner Erklärung“, die die DASL 2022 zu ihrem 100-jährigen Bestehen verabschiedet hat. Darin heißt es unter anderem: „Wir müssen weltweit die Art und Weise, wie wir produzieren, wohnen, uns bewegen und konsumieren, grundlegend ändern. Die Zeit drängt.“

In der „Berliner Erklärung“ werden unter anderem die räumlichen Zusammenhänge von Stadt und Land betont. So stehen in der diesjährigen Jahrestagung die Region, das Land, Freiräume und Landschaften im Mittelpunkt, und dies in Stadt und Land. Monika Thomas, die Präsidentin der DASL, sagt dazu: „Die Jahrestagung wird Diskurse stiften und praktische Beispiele behandeln. Unseren ‚planetarischen Garten’ wollen wir ganz konkret in unseren jeweiligen Verantwortungsräumen so bewirtschaften, dass er nicht vertrocknet und auch in Zukunft genügend Früchte für alle hervorbringt.“

Torsten Zugehör, Oberbürgermeister der Lutherstadt Wittenberg, wird die Gäste am Freitag im Stadthaus begrüßen. Zum anspruchsvollen Tagungsprogramm werden unter anderem Ministerpräsident Reiner Haseloff, die Direktorin des Schweizer Bundesamtes für Raumentwicklung, Maria Lezzi, und der österreichische Philosoph Christian Dürnberger erwartet.

In einem politischen Podiumsgespräch werden sich die DASL-Präsidentin Monika Thomas, die Bundesumweltministerin Steffi Lemke, die Präsidentin der Bundesarchitektenkammer Andrea Gebhard und der Praktiker der Baumfeldwirtschaft Philipp Gerhardt miteinander austauschen. Am Sonntag stehen zwei Exkursionen auf dem Programm: Eine Fahrradtour durch die Innenstadt bis zum Agro-Chemie-Park in Piesteritz sowie eine Busfahrt in das Wörlitzer Gartenreich mit Parkführung.

Öffentliches Gespräch

Im Rahmen ihrer Jahrestagung veranstaltet die DASL am 7. Oktober um 19.30 Uhr ein öffentliches Gespräch im Refektorium des Lutherhauses zum Thema „Die Welt als Garten – Paradies oder Critical Zone?“ Hier stehen die Region, das Land, Freiräume und Landschaften im Mittelpunkt. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, Gäste aus der Stadt und Region sind herzlich willkommen.

An der von der MDR-Kulturredakteurin Kristin Unverzagt moderierten Gesprächsrunde nehmen teil Prof. Regina Bittner (Stiftung Bauhaus Dessau), Landesbischof Friedrich Kramer, Landschaftsarchitektin Véronique Faucheur sowie Marta Doehler-Behzadi (Geschäftsführerin der IBA Thüringen). Das Gespräch wird von MDR Kultur aufgezeichnet und zu einem späteren Zeitpunkt gesendet.

Bild: Wittenbergs ehemaliger Bürgermeister Jochen Kirchner, Marta Doehler-Behzadi, Vorsitzende der DASL-Landesgruppe Mitteldeutschland, Janine Stiller, Laga-Koordinatorin und Bürgermeister André Seidig (v.l.n.r.). Foto: Wolfgang Gorsboth

Von Redaktion