Wittenberg (wg). Anfang Mai hieß es beim Pressegespräch auf der Schlosswiese noch „Bald geht’s los“, doch nun ist der Startschuss gefallen. „Die Digitalisierung ist jetzt auch in Wittenberg angekommen“, erklärte denn auch Oberbürgermeister Torsten Zugehör. Die Wittenberg-net GmbH, ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Lutherstadt Wittenberg, wird das Stadtgebiet von Wittenberg mit einem modernen und leistungsstarken Glasfasernetz erschließen. Dieser Ausbau werde ein umfangreiches Infrastrukturprojekt im nächsten Jahrzehnt sein, um alle Gebäude an das Kommunikationssystem der Zukunft anzuschließen.
Wie umfangreich dieses Großprojekt ist, bei dem alle in dem Ausbaugebiet befindlichen Häuser einen Glasfaserhausanschluss erhalten und auch im Haus selbst die Glasfaserleitungen bis in die Wohnung geplant sind, zeigen die zahlreichen Projektbeteiligten, die sich zum offiziellen Baubeginn am Unternehmenssitz der Stadtwerke Lutherstadt Wittenberg und der Wittenberg-net in der Lucas-Cranach-Straße versammelt hatten. Neben dem Projektteam der Wittenberg-net und der Stadtwerke, waren die Baufirma König Elektro-Fernmeldebau, die für die Tiefbauarbeiten und Glasfaserleitungsverlegung gebunden werden konnte, das Planungsbüro TKI sowie das Ingenieurbüro Reglin für die Bauüberwachung vor Ort.
„Wir sind stolz darauf, dass wir hier vor Ort mit vereinten Kräften, in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und mit regionalen Unternehmen dieses Gemeinschaftsprojekt stemmen werden“, sagte Sabrina-Maria Geißler, die gemeinsam mit Jens Oehlert die Geschäftsführung der Wittenberg-net GmbH innehat. „Unseren Dank möchten wir auch an unseren zweiten Gesellschafter, die GDMcom Netze aus Leipzig, ein Tochterunternehmen des unabhängigen Fernleitungsnetzbetreibers ONTRAS Gastransport GmbH und Teil des VNG-Konzerns, richten. Durch die neue Kooperation konnten gemeinsam mit den Stadtwerken Kapitalkraft und Synergieeffekte geschaffen werden, die für die Umsetzung eines so wichtigen Vorhabens erforderlich sind“, berichtete Geißler.
Erste Tiefbauarbeiten beginnen
„Noch in dieser Woche werden die ersten Baustellen eingerichtet, bevor in der kommenden Woche die Tiefbauarbeiten unter anderem im Bereich der Hermannstraße, An der Stadthalle und der Karlstraße beginnen“, informierte Nico Nierenberg, Technischer Leiter der König Elektro- Fernmeldebau GmbH. Es würden während des Ausbaus bis zu zehn Bautrupps parallel in den verschiedenen Straßenzügen arbeiten. Im ersten Bauabschnitt erfolgten Tiefbauarbeiten auf einer Länge von rund 50 Kilometern.
Damit dabei keine zu großen und langen Beeinträchtigungen in der Verkehrsführung und bei der Parksituation entstehen, erfolgt eine enge Abstimmung mit den zuständigen Behörden. Die Wittenberg-net hat für die Baustelleninformationen eigens einen Bereich auf ihrer Webseite eingerichtet, wo sich über aktuelle und geplante Baustellen informiert werden kann: https://www.wittenberg-net.de/ausbaugebiete/baustellen.
Wichtig für Hauseigentümer im ersten Ausbaugebiet, welches grob zwischen dem Hauptbahnhof, Lutherstraße, Berliner Straße und Annendorfer Straße liegt: Wer für sein Objekt in den Vorteil eines kostenfreien Glasfaserhausanschlusses kommen möchte, muss sich bis spätestens während der Bauphase in dem jeweiligen Straßenzug bei der Wittenberg-net gemeldet haben. Informationstermine sind über die Webseite online buchbar oder telefonisch unter 03491/76 99 996. „Wenn wir an dem Haus mit dem Tiefbau vorbei sind, ist die Chance auf einen kostenfreien Anschluss leider vertan“, erklärte Sven Copitzky, Projektleiter der Wittenberg-net.
Wie wichtig eine schnelle und moderne Internet- und TV-Versorgung für Mieter ist, kann Rando Gießmann, Geschäftsführer der Wittenberger Wohnungsgesellschaft, bestätigen: „Die Wittenberg-net GmbH versorgt bereits seit dem Jahr 2019 alle unsere Liegenschaften mit einem Kabelnetzanschluss, welches Geschwindigkeiten bis 500 Mbit/s und eine umfangreiche TV-Versorgung ermöglicht.“ Im Zuge der Baumaßnahmen wird nun das Kabelnetz nach und nach mit dem noch leistungsstärkeren Glasfasernetz ersetzt.
„Baustelle = Schaustelle“
Wie genau das mit dem Glasfaserausbau funktioniert, was der Unterschied zwischen einem Mikrorohr und einem Mikrorohrverband ist und wie so eine Glasfaser aussieht, darüber können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger bei der Veranstaltung „Baustelle = Schaustelle“ informieren. Diese wurde seitens der Wittenberg-net für die erste Juliwoche angekündigt, der genaue Termin wird noch bekannt gegeben. Auch ein Graffiti-Projekt für Kinder und Jugendliche ist geplant.
Bild: Ein Foto mit Symbolwert: Alle am Großprojekt beteiligten Akteure ziehen an einem Strang. Foto: Wolfgang Gorsboth

