Zerbst/Berlin (md/wg). Der Polizei in Berlin ist ein Schlag gegen eine Diebes- und Hehlerbande gelungen. Bei Durchsuchungen der Grundstücke eines 55-Jährigen aus Berlin und seiner Komplizen stellte die Polizei zahlreiche Kunstgegenstände sicher. Darunter Bronze- und Steinskulpturen sowie eine Vielzahl historischer Zäune. Die Täter hatten seit Jahren auf Friedhöfen, meist im Norden Deutschlands, alles Stehlenswerte an Kunst mitgenommen, um es gewinnbringend zu veräußern.
Zwei der sichergestellten Sandsteinfiguren konnten nun einer im ausgehenden 18. Jahrhundert angelegten Grabanlage auf dem Frauentorfriedhof in Zerbst zugeordnet werden. Pfarrer Albrecht Lindemann verband die Anfrage des Landeskriminalamtes Berlin mit einem alten Diebstahlsfall und leitete sie weiter. Der Eigentümer der Grabanlage, der Zerbster Metallbaumeister Klaus Partheil, reagierte auf die Nachricht hocherfreut.
Die Hoffnung auf die Rückkehr der Figuren nach der langen Zeit von 13 Jahren war bei allen Beteiligten längst verschwunden und die leeren Sockel sorgten nicht nur bei Friedhofsführungen regelmäßig für Verdruss. Familie Partheil und die Kirchengemeinde St. Bartholomäi sind den Berliner Ermittlern überaus dankbar. Kriminalhauptkommissar René Allonge von der Polizei Berlin, Abteilung Kunstdelikte, wird die Sandsteinfiguren im Januar persönlich nach Zerbst bringen und an den Eigentümer zurückgeben. Foto: Polizei Berlin.