Mittwoch, 15.10.2025

Wörlitz (md). Die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz lädt am Sonntag, dem 25. Juni, um 11 Uhr zur Veranstaltungsreihe „Große Kunst in kleinen Happen“ ins Gotische Haus im Wörlitzer Park ein. Robert Hartmann, Leiter der Abteilung Baudenkmalpflege, gibt Einblicke in die etappenartige Baugeschichte des Gebäudes. Preis pro Person: fünf Euro, Treffpunkt ist am Gotischen Haus. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bittet die Kulturstiftung um eine vorherige Anmeldung: schloss-woerlitz@gartenreich.de oder 034905/40 90.

Das Gotische Haus in den Wörlitzer Anlagen besitzt als frühes Werk der Neugotik eine herausragende Bedeutung für die deutsche Architekturgeschichte. Das 1773 begonnene Gebäude wurde mehrfach erweitert und in seiner heutigen Form 1813 vollendet. Es diente anfänglich als Wohnung des Gärtners. Zunehmend entwickelten sich die Räume aber zu einem Sammlungsort für die Kollektion des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740–1817).

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Im Gegensatz zum Wörlitzer Schloss und vielen anderen Parkbauten, wo er antike Objekte sammelte oder die Formsprache des Klassizismus aufnahm, war das Gotische Haus ein Ort des „Mittelalters“. Die gotische Architektur sollte den Rahmen für seine sich dort entwickelnde Sammlung darstellen. Das Gebäude selbst war ursprünglich im Kernbau als eine Basilika angelegt und nach Süden mit Fresken bemalt – später wurde es überformt und erweitert.

Robert Hartmann, Dipl. Restaurator und Leiter der Abteilung Baudenkmalpflege, wird in seiner Führung die etappenartige Baugeschichte darstellen. Es sind nicht nur die Farbigkeit oder die rekonstruierten Ritterbilder, die das Gebäude wirken lassen, sondern auch Strukturen in der Außenhaut. Besonders die Fassaden zeigen in den jeweiligen Abschnitten unterschiedliche Gestaltungen auf und geben dem Gebäude einen eigenen Charakter. Interessierte werden erfahren, welche Befundlagen es gab und weshalb bei den Restaurierungsarbeiten die heute sichtbaren Oberflächen wiederhergestellt wurden.

Bild: Das Gotische Haus in den Wörlitzer Anlagen. Foto: ©Kulturstiftung/Peter Dafinger

Von Redaktion