Oranienbaum (md). Die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz lädt am Sonntag, dem 11. Juni, um 11 Uhr zur Veranstaltungsreihe „Große Kunst in kleinen Happen“ ins Schloss Oranienbaum ein. Dr. Anette Froesch, Leiterin der Abteilung Schlösser und Sammlungen, wird ein verloren geglaubtes Gemälde des niederländischen Malers Gerrit van Honthorst vorstellen, das die Stiftung jüngst ankaufen konnte. Treffpunkt ist am Gartenreichladen. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird um vorherige Anmeldung per Mail an: schloss-oranienbaum@gartenreich.de oder unter Tel.: 034904/20 259 gebeten.
Der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz gelang es vor kurzem, ein bedeutendes Gemälde des niederländischen Malers Gerrit van Honthorst (1592–1656) zu erwerben. Das attraktive Gruppenbildnis zeigt die Kinder des niederländischen Statthalters Friedrich Heinrich von Oranien-Nassau und seiner Ehefrau Amalia von Solms. Bis 1673 im königlichen Palast Noordeinde in Den Haag nachweisbar, gelangte das Gemälde auf dem Wege verschiedener Erbschaftsvorgänge nach Anhalt-Dessau.
Hierhin hatte die verwitwete Amalia von Solms 1659 ihre Tochter Henriette Catharina (geb. 1637 in Den Haag, gest. 1708 in Schloss Oranienbaum) verheiratet. Eine Fotografie aus der Zeit um 1910 zeigt es über dem Kamin in der mit feinem klassizistischen Stuckwerk ausgestatteten Solitude am Sieglitzer Berg. Noch bis 1937 ist das Gemälde im Dessauer Residenzschloss nachweisbar, dann verliert sich seine Spur.
Der Ankauf des Gemäldes kann als außerordentlicher Glücksfall bezeichnet werden, da mit diesem Bild ein seltenes, ausgesprochen attraktives Gruppenporträt der Oranier-Familie für Sachsen-Anhalt zurückgewonnen werden konnte. Während der Führung erfahren alle Interessierten mehr über die Geschichte des Gemäldes, die Oranier-Familie und die Bildkomposition. Auch werden Einblicke in die Arbeitsweise des aus Utrecht stammenden Hofmalers Gerrit van Honthorst gegeben.
Bild: Prinz Wilhelm von Oranien-Nassau und drei seiner Schwestern. Foto: ©Sotheby’s

