Dessau (wg). Am Donnerstag, dem 15. September, und Freitag, dem 16. September 2022, lädt das Anhaltische Theater jeweils um 19.30 Uhr zum ersten Sinfoniekonzert der Anhaltischen Philharmonie unter der Leitung ihres Generalmusikdirektors Markus L. Frank ins Große Haus ein. An beiden Konzertterminen findet jeweils um 18.30 Uhr eine Konzerteinführung im Foyer statt.
Der Auftakt der neuen Konzertsaison ist dem verdienstvollen Dessauer Hofkapellmeister und geachteten Komponisten August Klughardt gewidmet. In seiner Konzertouvertüre op. 45 aus dem Jahre 1885 spürt man erstaunlicherweise den großen Wagner-Dirigenten Klughardt kaum, vielmehr klingt immer wieder das Vorbild Robert Schumann hindurch. Eines von dessen letzten Werken ist das für den Geigerfreund Joseph Joachim bestimmte Violinkonzert.
Danach erklingt Alexander Zemlinskys opulent besetzte und in schillernden Orchesterfarben leuchtende Fantasie „Die Seejungfrau“. 1905 in Wien uraufgeführt und nach zwei weiteren Aufführungen vom Komponisten zurückgezogen, hat sich das Werk seit seiner Wiederaufführung 1984 im Repertoire großer Orchester etabliert und erklingt nun erstmals auch in Dessau.
Eine Ausnahmekünstlerin
Solistin in der erst 1937 uraufgeführten und bis heute nur selten gespielten Konzertouvertüre von Klughardt ist die Geigerin Ioana Cristina Goicea, die zu den herausragenden Violinistinnen der jüngeren Generation gehört. 2017 gewann sie den ersten Preis der Michael Hill Violin Competition in Neuseeland, 2018 wurde sie erste Preisträgerin des Deutschen Musikwettbewerbs in Bonn und Preisträgerin des Internationalen Indianapolis Violinwettbewerbs in den USA. 2019 wurde sie Preisträgerin des Königin-Elisabeth-Wettbewerbs in Brüssel.
2020 ist sie mit erst 27 Jahren zur Professorin für Violine an der renommierten Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien ernannt worden. Sie gastiert weltweit in renommierten Konzerthäusern und bei Festivals und war unter anderem zu Gast im Concertgebouw Amsterdam, St. Martin-in-the-Fields London, Melbourne Recital Centre, Bozar Brussel, Meistersingerhalle Nürnberg, in der Shanghai Concert Hall, im Rumänischen Athenäum und in der Townhall Auckland.
Solistisch spielte Goicea mit dem Belgian National Orchestra, den Nürnberger Symphonikern, der NDR Radiophilharmonie Hannover, der Staatskapelle Halle, der George Enescu Philharmonie Bukarest, dem Auckland Philharmonia Orchestra, dem Indianapolis Symphony Orchestra, dem Rundfunk Orchester Bukarest, dem Antwerp Symphony Orchestra, dem Beethoven Orchester Bonn, mit der Südwestdeutschen Philharmonie und der Philharmonie Baden-Baden.
Ioana Cristina Goicea wurde 1992 in Bukarest in eine Musikerfamilie geboren. Sie studierte bei Prof. Krzysztof Wegrzyn in Hannover und absolvierte Meisterkurse bei Mihaela Martin, Silvia Marcovici, Pinchas Zukerman und Saschko Gawriloff. Als Stipendiatin der Deutschen Stiftung Musikleben und Preisträgerin des 21. Wettbewerbs des Deutschen Musikinstrumentenfonds spielt sie eine Violine von Giambattista Guadagnini, Parma 1761, aus dem Besitz der Bundesrepublik Deutschland.
Hinweis
Karten sind an allen Vorverkaufsstellen des Anhaltischen Theaters, im Internet unter www.anhaltisches-theater.de und an der Abendkasse erhältlich.
Bild: Ioana Cristina Goicea gehört zu den besten Violinistinnen der jüngeren Generation. Foto: Hans Schaper