Wittenberg (md/wg). Traditionell kommt der Akademische Senat der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) am Reformationstag, 31. Oktober, im Großen Hörsaal der Stiftung Leucorea zu einer Festsitzung mit Disputation zusammen. Das wissenschaftliche Streitgespräch hat in diesem Jahr das Thema: „Die Universität als Ort politischer Kontroversen. Orientierungen für Debatten zu Antisemitismus und Rassismus“. Beginn ist um 15 Uhr. Um 14.15 Uhr ziehen die Mitglieder des Senats der MLU in akademischer Tradition in ihren historischen Talaren vom Wittenberger Rathaus zur Stiftung Leucorea.
Vor dem Hintergrund wachsender politischer und kultureller Konflikte sind auch die Debatten in und an Universitäten weltweit einem Stresstest unterworfen. Zahlreiche Beispiele aus dem In- und Ausland lassen erkennen, dass ein Streit in gegenseitigem Respekt und in Sachlichkeit nicht immer gelingt, sondern es zu Eskalationen bis hin zu physischer Gewalt kommt. Antisemitismus und Rassismus sind zwei Themenfelder, die in besonderer Weise mit entsprechenden Polarisierungen einhergehen.
Wie können sich Universitäten in einer solchen Lage verhalten und den respektvollen wissenschaftlichen Diskurs bewahren? Welche Regeln können dazu beitragen? Mit diesen Fragen befasst sich die diesjährige Disputation des Akademischen Senats. Die Thesen zur Disputation stellt dieses Mal auf: Prof. Dr. Meron Mendel (siehe Foto), Leiter der Anne-Frank-Bildungsstätte und Professor an der Frankfurt University of Applied Sciences. Mit ihm diskutieren Dr. Ottfried Fraisse, Professor für Judaistik/Jüdische Studien an der MLU und Dr. Olaf Zenker, Professor für Ethnologie an der MLU. Die Disputation moderiert Dr. Susanne Voigt-Zimmermann, Professorin für Sprechwissenschaft an der MLU und Dekanin der Philosophischen Fakultät II.

 
                    