Dessau (md/wg). „Tanz auf dem Vulkan“ handelt vom Leben der wilden Mendelssohns in den 1920er Jahren in Berlin. Das Stück, welches auch Parallelen zur Gegenwart zieht, ist am Donnerstag, dem 4. Dezember, um 19.30 Uhr im Großen Haus zu erleben.
Ein neues Kapitel der deutsch-jüdischen Geschichte der Familie Mendelssohn: Das schillernde Geschwisterpaar Francesco und Eleonora von Mendelssohn war im Berlin der 1920er berüchtigt, sie verkörpern den sprichwörtlichen ‚Tanz auf dem Vulkan‘ im Nachtleben der Metropole Berlin. In extravaganten Outfits und im Absinth-Rausch feierten sie mit Max Reinhardt und Gustaf Gründgens – bis die Nationalsozialisten die Macht ergriffen und die Geschwister nach Amerika emigrierten. Dort fanden sie ein tragisches Ende.
Die „Goldenen 20ger“ üben eine besondere Faszination aus – von „Cabaret“ bis „Babylon Berlin“ inspiriert diese Zeit Kreative bis heute. Gleichzeitig finden wir immer wieder Parallelen zu unserer Zeit: erleben wir jetzt den gleichen „Tanz auf dem Vulkan“ wie vor 100 Jahren?
In einem Konzertabend mit literarischen Texten entwirft das „Jewish Chamber Orchestra Munich“ unter der Leitung von Daniel Grossmann eine spannende, fragmentarische Biographie der Geschwister. Anja Signitzer vom Ensemble der Münchner Kammerspiele erzählt von besonderen Begegnungen und speziellen Ereignissen aus Eleonoras und Francescos Leben in den „Roaring Twenties“, verwoben mit Musik von Felix Mendelssohn bis zu den 1920ern, die der junge Münchner Komponist Josef Piras kongenial zu einem Gesamtwerk zusammenfügt. Es ist das zweite Gastspiel des Münchner Orchesters in Dessau, schon zur diesjährigen Open Air-Saison sorgte es für ein musikalisch-modernes Abendprogramm.
Karten sind an allen Vorverkaufsstellen des Anhaltischen Theaters, im Internet unter www.anhaltisches-theater.de und an der Abendkasse erhältlich. Foto: ©Thomas Dashuber

