Mosigkau (md). Ute Winkelmann aus der Abteilung Schlösser und Sammlungen wird Interessierten im Rahmen der Reihe „Große Kunst in kleinen Happen“ am Sonntag, dem 9. Juli 2023, die Stiftschronik des Hochadeligen Fräuleinstifts näher bringen. Treffpunkt ist um 11 Uhr am Gartenreichladen im Schlosspark, Preis pro Person: fünf Euro. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bittet die Stiftung um eine vorherige Anmeldung: schloss-mosigkau@gartenreich.de oder 0340/502 55 721.
Schloss und Schlosspark Mosigkau gehören zu den wenigen noch heute weitgehend erhalten gebliebenen Rokokoensembles in Mitteldeutschland. Beide wurde von 1752 bis 1757 für die Prinzessin Anna Wilhelmine von Anhalt-Dessau (1715–1780) ganz nach ihren Vorstellungen und Wünschen errichtet und dienten ihr für 23 Jahre als Aufenthaltsort in den wärmeren Monaten. Die Lieblingstochter des Alten Dessauers verfügte, dass nach ihrem Ableben in dem Schloss ein Hochadeliges Fräuleinstift eingerichtet wird. Dieses wurde dann am 12. Juni 1780, dem Geburtstag der Prinzessin, entsprechend ihres Testamentes gegründet und bestand bis 1945.
Im Jahr 1867 begann der Mosigkauer Pastor Hahn mit der Anlage der Stiftschronik. Darin werden die Äbtissinnen und Stiftsdamen sowie Stiftsfräulein, Stiftsdirektoren und Stiftsräte seit Gründung des Stiftes bis zu seinem Erlöschen vorgestellt. Ihre Biografien füllen jeweils eine Seite. Interessierte bekommen in der Führung mit der Archivarin der Kulturstiftung die seltene Chance, sich mit der originalen Stiftschronik aus dem Archiv des Hochadeligen Fräuleinstiftes vertraut zu machen.
Bild: Das Siegel des Hochadeligen Fräuleinstifts Mosigkau um 1860. Foto: ©KsDW/Heinz Fräßdorf