Dienstag, 30.12.2025

Dessau (md/wg). Mit „Jeeps“ von Nora Abdel-Maksoud hat eine rasante Komödie über die zwei Extreme der gesellschaftlichen Verteilungsdebatte – Arbeitslosengeld und Vermögenssteuer – am 31. Dezember um 17 Uhr Premiere im Studio des Alten Theaters. In Deutschland werden bis zu 400 Milliarden Euro im Jahr vererbt. Was wäre, wenn dieses Geld radikal umverteilt würde?

„Jeeps“ katapultiert in der Inszenierung von Berfin Orman vier Figuren in das Szenario einer Erbrechtsreform – und damit mitten in einen leidenschaftlichen Schlagabtausch und persönlichen Zwiespalt. Wie verhalten sich die gesellschaftlich behauptete Leistungsgerechtigkeit und Chancengleichheit zur tatsächlichen sozialen Ungleichheit? Wie navigieren die Menschen zwischen den eigenen solidarischen Prinzipien und ihren liebgewonnenen finanziellen Sicherheiten?

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Für die Umsetzung der Reform wird ausgerechnet das Jobcenter auserkoren: Es verwaltet nun auch Vermögen und Erbschaften. So nimmt der Text die zwei Extreme der gesellschaftlichen Verteilungsdebatte gleichzeitig ins Visier: Wie viel Geld sichert die Existenz? Und wer gibt wann etwas ab? Die Autorin und Regisseurin Nora Abdel-Maksoud setzt mit dem Stück an einem tiefen sozialen Sicherheitsbedürfnis an.

Sie verhandelt die strukturellen Bedingungen einer Gesellschaft, in der Klassenunterschiede gleichzeitig wirken und negiert werden. Mit bissiger Zuspitzung, schwarzem Humor und Präzision seziert Abdel-Maksoud das Denken und Handeln auf Basis von Kontoständen, Testamentseröffnungen und gefühlten Bedrohungen. Ein schräges, satirisches und unfassbar komisches Stück über ein Thema, das immer wieder für gesellschaftlichen Sprengstoff sorgt: Wem gehört das Geld?

Karten sind an allen Vorverkaufsstellen des Anhaltischen Theaters, im Internet unter www.anhaltisches-theater.de und an der Abendkasse erhältlich. Plakatmotiv: © Cecilie Behr

Von Redaktion

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