Dessau (md). Die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz lädt am Sonntag, dem 30. Oktober um 13.30 Uhr zu einer thematischen Führung in das Schloss Mosigkau ein. Kristina Schlansky – ehemalige und langjährige Mitarbeiterin der Kulturstiftung – weiß von vielen Episoden und Anekdoten aus 165 Jahren des Hochadeligen Fräuleinstifts zu berichten: von der Widmung der Krankenpflege und der Betreuung von Armen, der Einrichtung einer Mädchenschule, der Zucht von Seidenraupen und sogar dem ein oder anderen Grund, der adlige Damen in das Stift führte.
Die Schlossanlage Mosigkau gehört zu den wenigen noch heute weitgehend erhalten gebliebenen Rokokoensembles. Die Anlage wurde von 1752–57 für die Prinzessin Anna Wilhelmine von Anhalt-Dessau (1715–80) als Sommerresidenz errichtet. Sie verfügte, dass unverzüglich nach ihrem Ableben in dem Schloss ein Hochadeliges Fräuleinstift eingerichtet wird. Dazu hinterließ sie äußerst detaillierte Angaben, die nachweislich eingehalten wurden. So hat sie beispielsweise dem Testament eine Stiftsordnung beigelegt, nach der nicht mehr als sechs unverheiratete Damen und eine Äbtissin protestantischen Glaubens das Schloss bewohnen sollten. Bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform von 1945 lebten insgesamt 46 Stiftsdamen hier.
Hinweis
Treffpunkt ist der Gartenreichladen im Schlosspark Mosigkau, Preis: 12 Euro pro Person. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bittet die Kulturstiftung um eine vorherige Anmeldung per Mail an: schloss-mosigkau@gartenreich.de oder unter Tel.: 0340/50 25 57 21.
Bild: Schloss Mosigkau. Foto: KsDW/Peter Dafinger

